USA, 2016
Kinostart: 18.02.2016
Warum Sequels über männliche Models?
15 Jahre ist es her, da rettete das männliche Model Derek Zoolander dem Premierminister von Malaysia das Leben. Er nutzte seinen Ruhm, um das “Derek-Zoolander-Center für Kinder die nicht so gut lesen können” zu gründen, und alles schien gut.
Doch es sollte nicht sein. Das Derek-Zoolander-Center für Kinder die nicht so gut lesen können brach zusammen und begrub Dereks Frau und Karriere unter sich. Zu Beginn des Films hat sich der einstige Star ans Ende der Welt zurückgezogen, um mit seiner Trauer und seiner Schande alleine zu sein. Doch dann klopft ein alter Bekannter an der Tür.
Von da an geht es bergab. Zoolander dummheitet sich durch eine weitere Geschichte um eine globale Verschwörung, die nie ganz so wichtig ist wie die Cameo-Auftritte diverser Celebrities. Wirklich schade ist, dass auch der Humor nie ganz so wichtig ist wie die Cameo-Auftritte diverser Celebrities. Es ist möglich, dass einige der Kurzauftritte an sich lustig sein sollten, doch das ist Spekulation.
Die wenigen Lacher, die zünden, gehen größtenteils auf das Konto von Will Ferrell und Kristen Wiig. Ferrell stürzt sich einmal mehr kopfüber in die Rolle des durchtriebenen Modemoguls Mugatu und punktet mit völliger Schamfreiheit. Wiig spielt die Modezarin Alexanya Atoz, die sich über ausgefallene Outfits und einen unverständlichen Akzent definiert. Kein Stoff, aus dem Legenden sind, doch Wiig macht wie gewohnt das Beste daraus.
Weniger Glück hat Penélope Cruz als Modepolizistin Valentina, die in ihrer denkwürdigsten Szene als Jetski fungiert.
Irgendwo zwischen dem ulkig-bizarren Treiben der Modeindustrie, dem nicht enden wollenden Schaulaufen berühmter Gesichter und natürlich der Verschwörung würde der Film gerne auch noch eine pointierte Geschichte über Väter und Söhne erzählen. Derek ringt mit der Tatsache, dass sein Sohn übergewichtig ist, und Hansel damit, dass sein Harem von ihm einen Haufen Kinder erwartet. Die Selbstfindung der beiden gerät allerdings so tiefgründig wie, nun, Zoolander und Hansel.
Ich hätte Zoolander 2 gerne gemocht. Der erste Film ist ein Klassiker, die Darsteller sind unverändert sympathisch, und es verdient eine gewisse Anerkennung, dass der Film nach dem Erfolg des ersten Teils nicht hastig hinterhergeschoben wurde. Doch egal wie energisch Ben Stiller und seine Freunde auch über’s Feld laufen und Töpfe und Pfannen gegeneinander schlagen, der Blitz will partout nicht zum zweiten mal an der selben Stelle einschlagen.
Felix “Flex” Dencker