Originaltitel: Funny People
USA, 2009
Kinostart: 17.09.2009

Zwischen 90 und 120 Minuten lang soll eine Komödie sein, so der altehrwürdige Richtwert. Der neue Film von Judd Apatow bringt es auf 146 Minuten, womit sein größtes Problem bereits angesprochen wäre.
Funny People - ein Titel, der das Übersetzerteam des deutschen Verleihs offenbar vor unlösbare Probleme stellte - erzählt von einem jungen Stand-Up-Komiker (Seth Rogen), der als Handlanger bei einem berühmten Hollywood-Komiker (Adam Sandler) unterkommt. Dieser hat gerade erfahren, dass er an einer tödlichen Blutkrankheit leidet, und begreift langsam, dass die wirklich wichtigen Dinge im Leben an ihm vorbeigezogen sind.

Setting und Figuren legen einen autobiographischen Hintergrund nahe, der fehlende Objektivität beim Schreiben des Drehbuchs ein Stück weit entschuldigt. Funny People bzw. Wie das Leben so spielt pendelt jedoch vor allem in der zweiten Hälfte immer unentschlossener zwischen Peniswitzkomödie und Charakterdrama. Witzige Figuren mit echten Problemen sind für sich genommen eine feine Sache, doch baut der Film nicht die Tiefe auf, um die zunehmenden Längen wirklich zu rechtfertigen.
Die Schauspieler sind durchweg auf der Haben-Seite zu verbuchen. Sandler gibt seine beste Vorstellung seit sieben Jahren, Rogen erhält tatkräftige Hilfe von seinen Mitbewohnern Jason Schwartzman und Jonah Hill. Als nicht-Komiker sind zudem Leslie Mann, Eric Bana und Rza an Bord.
Wie nicht anders zu erwarten, strotzt der Film vor Gastauftritten, die ebenfalls für manchen Schmunzler sorgen. Apatow wurde jedoch Opfer seines eigenen Erfolges und packte derart viele Promis in seinen Film, dass die Selbstzweck-Cameos zeitweise Überhand nehmen und somit irgendwann ermüdend werden.

Das Leben ist kein Wunschkonzert Wie das Leben so spielt ist eine überraschend durchwachsene Angelegenheit geworden. Die gefälligen Darsteller halten den Film jedoch die meiste Zeit über amüsant, somit lässt sich eine vorsichtige Empfehlung aussprechen.

Felix Flex” Dencker