Originaltitel: Because I Said So
USA, 2007
Kinostart: 02.08.2007
Daphne Wilder (Diane Keaton) hat drei wohlgeratene Töchter, von denen sowohl Maggie (Lauren Graham), eine erfolgreiche Psychologin, als auch die selbstbewusste Mae (Piper Perabo) bereits verheiratet sind. Nur die leidenschaftliche Köchin Milly (Mandy Moore) hat noch nicht den Mann fürs Leben gefunden und tritt von einem Beziehungs-Fettnäpfchen ins nächste. Da Daphnes Mutterliebe keine Grenzen kennt, beschließt sie, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und erwählt per Internetannonce den reichen Architekten Jason (Tom Everett Scott) zum Schwiegersohn ihrer Träume. Wie geplant, verguckt sich die nichtsahnende Milly auch prompt in den smarten Verehrer, doch ist dieser nicht der einzige neue Mann in ihrem Leben. Zeitgleich betritt nämlich auch der sympathische Musiker Johnny (Gabriel Macht) die Bühne und verdreht dem Wilder-Töchterchen gehörig den Kopf. Eine Entscheidung muss her, doch möchte dabei auch die nervtötende Mama ein Wörtchen mitreden.
Romantische Komödien sind neben Horrorfilmen das wohl formelhafteste Genre überhaupt. Nichtsdestotrotz erfreuen sie sich nach wie vor größter Beliebtheit beim Publikum und ab und an kann wohl jeder mal eine Dosis Herzschmerz mit netten Pointen vertragen. Dass bei Von Frau zu Frau ersterer ein wenig kurz kommt, dafür jedoch die humoristischen Einlagen allzu häufig in unpassenden Slapstick münden, muss dem Drehbuch von Karen Leigh Hopkins und Jessie Nelson angelastet werden. Dass eine fraglos tolle Schauspielerin wie Diane Keaton den Film mit geballtem Overacting ein ums andere Mal zur Geduldsprobe macht, ist hingegenauch der mangelhaften Schauspielführung von Regisseur Michael Lehman (Lethal Attraction, 40 Tage und 40 Nächte) anzukreiden. Die Oscargewinnerin gebärdet sich gut zwei Drittel des Streifens wie ein aufgescheuchtes Huhn, was ihr zwar auch einige Lacher einbringt, sich in Summe jedoch äußerst störend auf den Gesamteindruck niederschlägt. Selbst
die gut aufgelegte, zuckersüße Mandy Moore (American Dreamz - Alles nur Show) schafft es in den gemeinsamen Szenen mit ihrer hyperaktiven Filmmutter nur selten, diese auch wirklich sympathisch erscheinen zu lassen. Daran kann auch das etwas zurückhaltendere, rührselige Finale kaum etwas ändern.
So freut man sich als Zuseher über die wenigen Momente stiller Zweisamkeit der jungen Hauptakteurin mit ihren brav spielenden Love-Interests Scott und Macht. Diese kommen, wie auch Lauren Graham und Piper Perabo, jedoch viel zu kurz und vermögen daher kaum, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Fazit: Ein Film der vergebenen Möglichkeiten. Drehbuchschwächen und eine Diane Keaton außer Rand und Band machen Von Frau zu Frau wohl nur für beinharte RomCom-Anhänger sehenswert.
Michael “Eminence” Reisner