Originaltitel: Invincible
USA, 2006
Kinostart: 31.05.2007
Das rezessionsgeplagte Philadelphia, 1976: Als Vince Papale (Mark Wahlberg) seinen Job als Aushilfslehrer verliert, verlässt ihn seine ewig nörgelnde Frau samt Hab und Gut. Das einzige was ihm und seinen desillusionierten Freunden in diesen harten Zeiten bleibt, ist die unerschütterliche Liebe zum Football. Doch selbst da gab es schon rosigere Zeiten, denn die Philadelphia Eagles spielen mit jeder Saison lausiger. Als deren neuer Trainer, Dick Vermeil (Greg Kinnear), zu einer öffentlichen Spielersuche aufruft, bewirbt sich Hobbyspieler Vince und wird auch prompt als einziger ins Trainingslager einberufen. Dort hat er nicht nur mit den beinharten Bedingungen sondern auch mit den Anfeindungen der Profikollegen zu kämpfen.
Ericson Core war bislang durch seine ansprechende Kameraarbeit für u.a. Payback - Zahltag, The Fast and the Furious und Daredevil bekannt. Das auf wahren Begebenheiten beruhende Footballdrama Unbesiegbar markiert sein Regiedebüt.
Die Geschichte vom Helden aus der Arbeiterklasse ist alles andere als neu und nicht nur die Stadt Philadelphia lässt Parallelen zum Vorzeigeaufsteigerepos Rocky erkennen. Auch hier schafft ein Kerl aus ärmlichen Verhältnissen, demnach die perfekte Identifikationsfigur, das Unmögliche und setzt sich trotz aller Hürden gegen “die da oben” durch. Dass der Erfolg auch besagtem Vince Papale nicht verwährt bleibt, daran besteht von der ersten Filmminute an kein Zweifel. Doch trotz aller Vorhersehbarkeit funktioniert der Streifen im eng geschnürten Genrekorsett absolut hervorragend. Die Gründe hierfür sind schnell erläutert: Zum einen sind die Darsteller punktgenau besetzt, wobei vor allem Mark Wahlberg in der omnipräsenten Hauptrolle eine durchwegs überzeugende, überraschend authentische Leistung abliefert und Greg Kinnear sich als sympathischer Schleifer wieder einmal als “Mann für alle Fälle” bewährt. Zum anderen lässt Core mit seiner rasanten Inszenierung niemals Langeweile
aufkommen und es gelingt es ihm scheinbar spielend leicht, den Spagat zwischen den großartig fotografierten Footballszenen und dem immanenten Sozialdrama aufrecht zu erhalten.
Trotz des pathetischen Scores von Mask Isham und des einen oder anderen unnötigen Subplots präsentiert sich Unbesiegbar als zwar ausgesprochen konventionelles, aber nichts desto trotz kurzweiliges und überaus packendes Sportdrama. Für mich der klar bessere Rocky Balboa des Jahres 2007.
Michael “Eminence” Reisner