Originaltitel: Ils
Frankreich, 2007

Die Französich-Lehrerin Clementine (Olivia Bonamy) lebt glücklich und zufrieden mit ihrem Herzallerliebsten, dem Schriftsteller Lucas (Michaël Cohen), in einem riesigen Anwesen irgendwo im rumänischen Hinterland. Mitten in der Nacht werden die beiden von seltsamen Geräuschen geweckt. Schon bald müssen sie entsetzt feststellen, dass mysteriöse Fremde in ihrem Haus wüten und ihnen an den Kragen wollen. Eine brutale Hetzjagd auf Leben und Tod beginnt.

Seit Alexandre Ajas High Tension ist der französische Horrorfilm wieder in aller Munde. Die Regisseure und Drehbuchautoren David Moreau und Xavier Palud konnten sich mit vorliegendem Genrebeitrag ausreichend inernationale Reputation verschaffen, um den Sprung nach Hollywood zu schaffen: Derzeit drehen die beiden das Us-Remake des Asiahorrorknüllers The Eye mit Jessica Alba in der Hauptrolle.
Them beginnt gefällig. Eine einsame Landstraße, ein zerstrittenes Mutter/Tochter-Gespann und fünf Minuten gutklassige Slasherunterhaltung lassen auf ein spannendes Danach hoffen. Was folgt, ist jedoch ein fast 40minütiges, sterbenslangweiliges Intermezzo, das die beiden Hauptcharaktere zwar ordentlich einführt, darüber hinaus jedoch weder Substanz noch etwaige Schauwerte zu bieten hat.
All jene, die nach einer Dreiviertelstunde noch wach sind, erwartet daraufhin allerdings ein überraschend starkes letztes Drittel, das in seinen besten Momenten an John Carpenters Klassiker Assault - Anschlag bei Nacht erinnert: Auch in Them sind die Angreifer gesichtslos, ihre Motive unklar und ihr Vorgehen so drastisch wie grausam. An der Auflösung werden sich die Geister scheiden, das konsequente Ende entschädigt jedoch für die eine oder andere logische Lücke.

Moreau und Palud setzen bei ihrer Inszenierung hauptsächlich auf klassisches Gänsehautfeeling ohne allzu hohen Bluteinsatz, die flexible Kameraarbeit Axel Cosnefroys präsentiert sich hierbei als äußerst effektives Mittel zum stetigen Spannungsausbau. Unterm Strich zu wenig um einen DVD-Kauf zu rechtfertigen, aber durchaus eine Videotheken-Empfehlung wert.

Michael Eminence” Reisner