USA, 2016
Kinostart: 02.06.2016
Punch Punch Bang Bang
Im Los Angeles der 1970er Jahre kreuzen sich die Wege zweier Spürnasen. Ryan Gosling findet in seinem Beruf als Privatdetektiv wenig Erfüllung, erhält aber ausreichend Schecks, um seinen nicht endenden Durst nach Alkohol zu stillen. Russell Crowe lässt überwiegend seine Fäuste sprechen und arbeitet daher etwas inoffizieller. Als eine junge Pornodarstellerin ums Leben kommt und einige Tage später von ihrer Tante lebendig gesehen wird, schließen sich die beiden zusammen und kommen einer Verschwörung auf die Spur, die bis in höchste Kreise reicht.
Sagen wir es, wie es ist: Hollywood hat jede Fähigkeit verloren, zu überraschen. Wenn ein neuer Michael-Bay-Film startet, weiß jeder, was ihn erwartet: Explosionen, Nahaufnahmenzeitlupen und Dialoge aus dem Witzeblatt. Wer einen neuen Adam-Sandler-Film sieht, stellt sich auf T-Shirts, Bermudashorts und Werbung für Fast-Food-Ketten ein. Wenn Shane Black einen neuen Film schreibt und inszeniert, gibt es jedes Mal sauber konstruierte Krimigeschichten mit interessanten Figuren und cleveren Dialogen. Wie langweilig.
Russell Crowe und Ryan Gosling kloppen und schlussfolgern sich durch eine Geschichte über Politik, Pornos und Prohibition, die so spritzig gerät, dass sie selbst die deutsche Synchronisation ohne größere Blessuren übersteht.
Ebenfalls von Shane Black nicht anders zu erwarten: Zahlreiche Leute kommen auf überwiegend amüsante Art und Weise zu Schaden, d.h. eine gewisse Toleranz für Kunstblut wird vorausgesetzt.
Wer letzteres nicht als Warnung versteht, sollte den netten Jungs eine Chance geben. Wie Crowe und Gosling sich langsam aber unsicher zusammenraufen, ist ein riesiger Spaß, frei von CGI-Gewabere, festgehalten in glorreichem 2D.
Felix “Flex” Dencker