Originaltitel: The Number 23
USA, 2007
Kinostart: 22.03.2007
Walter Sparrow (Jim Carrey) lebt ein scheinbar normales Leben als Hundefänger. Seine scheinbar normale Ehefrau (Virginia Madsen) schenkt ihm zu seinem Geburtstag einen scheinbar normalen Roman mit dem Titel “The Number 23”, Die Nummer 23.
Das Buch erzählt von der Obsession seines Erzählers mit der Zahl 23 und zieht Walter völlig in seinen Bann. Schon bald entdeckt er Ähnlichkeiten zu seinem eigenen Leben und wird besessen von der Idee, die Zahl 23 sei hinter ihm her.
Die befürchtete Kopie von Hans-Christian Schmids 23 blieb aus. Es gibt keine Illuminaten, keine Anarchisten und keine Computer. Fernley Phillips’ Drehbuch scheint als Inspiration eher das sinnlose Gebrabbel eines verwirrten Obdachlosen am Kölner Hauptbahnhof vorangegangen zu sein. Was im Trailer noch wie ein packender Blick in die Fibonacci-Spirale der menschlichen Besessenheit aussah, entpuppt sich in der abendfüllenden Version leider als lautes Nichts.
Dabei ist die Welt anfangs noch in Ordnung. Jim Carrey hat offensichtlichen Spaß an seinen z.T. cleveren Dialogzeilen, es gibt einen kurzen Auftritt des gewohnt guten Danny Huston, und Matthew Libatiques souveräne Kameraführung weiß Joel Schumachers manchmal etwas altbackene Regie überwiegend abzufangen. Als das Gezetere um die Zahl 23 beginnt, werden sich die ersten Zuschauer allerdings ihr wohlverdientes Schönheitsschläfchen gönnen. Die Lieblingsfarbe einer fiktiven Frau ist Pink. Wisst Ihr, was Pink ist? Rot 27, Weiß 65. Macht 92. “Pink” hat vier Buchstaben. 92 geteilt durch vier macht?
Richtig: Keinen Sinn.
Was den Film schließlich vom blödsinnigen Psychothriller zum echten Ärgernis werden lässt, ist die Auflösung, die nach all den hanebüchenen und vor allem ausufernden Konstruktionen rein gar nichts mit der Zahl 23 zu tun hat. Dass der Film danach noch eine Viertelstunde damit zubringt, dem Zuschauer haarklein aufzulösen, was nun genau alles passiert ist, ist ein willkommener Dienst für diejenigen, die zwischendurch im Internet gesurft haben oder Einkaufen gegangen sind.
Was mich zu meinem Fazit bringt: Auf die Dvd warten; Vorspultaste benutzen.
Felix “Flex” Dencker