USA, 2006
Kinostart: 18.10.2007

Nachdem Chicago der Solomon-Familie nichts als Unglück gebracht hat, übersiedelt diese kurzerhand in ein abgelegenes Farmhaus im hintersten Winkel von North Dakota. Während Roy (Dylan McDermott) sich unter tatkräftiger Mithilfe des Gelegenheitsarbeiters John Burwell (John Corbett) der Landwirtschaft widmet, versucht seine Frau Denise (Penelope Ann Miller) das muffige Anwesen wohnlich einzurichten. Teenager-Tochter Jess (Kristen Stewart) und ihr stummes Brüderchen Ben (Evan und Theodore Turner) erkunden derweil missmutig das neue Heim und werden dabei prompt von Geistern heimgesucht. Doch die Erwachsenen schenken ihnen keinen Glauben und die Spukattacken werden immer bedrohlicher.

Das lange Warten hat ein Ende. Nachdem das erfolgreiche Us-Debüt des Regiebrüderpaares Danny und Oxide Pang bereits Anfang Februar über die amerikanischen Leinwände flimmerte, hat es der von Sam Raimi produzierte Grusler nun endlich auch in die deutschen Kinos geschafft. Die Zwillinge konnten sich unter Filmfreunden vor allem mit dem empfehlenswerten Horrorstreifen The Eye einen Namen machen, das unvermeidliche Remake (mit Jessica Alba in der Hauptrolle) ist übrigens bereits im Kasten und beehrt uns im nächsten Jahr.

The Messengers präsentiert sich als grundsolider Gattungsbeitrag, der einerseits geschickt mit den gängigen Inhalten und Stilmitteln des Genres umzugehen weiß, andererseits aber auch die Formelhaftigkeit desselben übernimmt, wodurch der Innovations- und Überraschungsgehalt entsprechend gering ausfällt. Die Geister ähneln frappant jenen der nicht enden wollenden Asiahorrorwelle und dass der Ursprung der bösen Heimsuchung in der Vergangenheit des Spukhauses liegt, dürfte wohl niemanden wirklich überraschen. Mark Wheatons Drehbuch kippt vor allem im letzten Drittel stark in Richtung Thriller mit den üblichen Verfolgungselementen, wodurch die zuvor zumindest zweitweilig gekonnt erschaffene Gänsehautatmosphäre völlig den Bach runtergeht. Dazwischen nervt das Hohelied auf den Familienzusammenhalt.

Freuen darf man sich als Zuseher aber über die gelungene Bildsprache, zudem sind die Schocksequenzen durch die Bank gekonnt in Szene gesetzt. Bei den Darstellern fällt ebenfalls niemand unangenehm aus der Rolle, wenngleich Dylan McDermott ab und an ein wenig steif agiert.

Fazit: Die Pang-Brüder schaffen auch im Westen nichts Neues, leichte Gänsehaut vermag The Messengers aber trotzdem zu verbreiten.

Michael Eminence” Reisner