USA, 2013
Kinostart: 24.01.2013
Eine Corvette im Kornfeld
Nach einer beachtlichen Karriere beim Los Angeles Police Department zieht sich Ray Owens (Arnold Schwarzenegger) ins verschlafene Grenzstädtchen Sommerton Junction zurück, um dort als Sheriff einen entspannten Lebensabend zu genießen.
Als ein mexikanischer Drogenbaron der Fbi-Obhut entflieht und sich auf den Weg in die Heimat macht, muss Owens seine alten Instinkte reaktivieren und seine Truppe von Knöllchenschreibern zum Kampf gegen den ruchlosen Gegner führen.
Wie schade. Da richtet sich alle Aufmerksamkeit auf Arnold Schwarzeneggers erste Hauptrolle seit neun Jahren, und der Regisseur verbockt es auf gar kuriose Art und Weise.
Regisseur Jee-woon Kim (A Tale of Two Sisters) vermag die oft blödsinnig konstruierte Action packend in Szene zu setzen, doch sobald es ruhiger zugeht, wirkt der Film, als sei er von einem Praktikanten geschnitten worden. Simpelste Dialoge werden in die Länge gezogen, als solle das Publikum nach jeder Zeile erst mal Zeit bekommen, das Genie des Films einsinken zu lassen.
“Guten Morgen.”
Ja, das muss erst mal sacken.
Das zweite Rapunzel-Haar in der Suppe dürfte hierzulande mit Humor genommen werden; die Behauptung, dass ein amerikanischer Sportwagen einem Hubschrauber davonfahren und nur von einem anderen amerikanischen Sportwagen eingeholt werden kann, ist schlicht goldig.
Ungeachtet dessen ist die Leinwandzeit, die der Film ausgedehnten Corvette-Werbespots einräumt - das Fbi beschäftigt tatsächlich einen Mitarbeiter, der nichts anderes tut, als die Glorie des neuen Autos zu besingen - nervig und peinlich.
Was bleibt, ist ein in Ehren gealterter Arnie, der die nicht sonderlich komplexe Rolle mit einer Hand trägt sowie ein paar gute Nebendarsteller, darunter Peter Stormare und Harry Dean Stanton, die allesamt mehr Zeit auf der Leinwand verdient hätten als ein Auto.
Manchmal tut’s auch die Dvd.
Felix “Flex” Dencker