USA, 2009
Kinostart: 14.05.2009
And the road leads to nowhere
Im 13. Jahrhundert nahm im schwedischen Vänge ein Vater blutige Rache an zwei Männern, die seine Töchter ermordet hatten. Um Vergebung für seine Tat zu erbitten, baute er eine Kirche, und zur Belohnung drehte Ingmar Bergman 1960 den Film Die Jungfrauenquelle über ihn. 1972 gab Wes Craven der Geschichte einen nihilistischen Anstrich und traf den Nerv einer desillusionierten Zeit, in der die sinnlose Gewalt in Vietnam die freie Liebe aus dem kollektiven Bewusstsein verdrängt hatte.
Nun ist es 2009 und alles, was für eine weitere Erzählung spricht, ist der finanzielle Erfolg der letzten Horrorremakes.
Die unfreiwillige Komik von Wes Cravens Version fällt ebenso weg wie jegliche moralische Ambiguität. In der Hoffnung, dass die Hostel- und Saw-Fans lange genug Freigang bekommen, um eine Kinokarte zu lösen, zeigt Regisseur Dennis Iliadis die Gewalt in Großaufnahme, die Craven immer ein Stückchen außerhalb des Bildes passieren ließ.
Ohne einen Hauch von Subtext und mit einer Inszenierung, die jedwede Selbstjustiz nicht nur rationalisiert, sondern glorifiziert, zielt der Film in etwa auf die Befriedigung ab, die man sonst nur beim Verbrennen von Ameisen mit einer Lupe erfährt. Dass der Trailer die gesamte “Geschichte” bis buchstäblich zwei Sekunden vor dem Abspann vorwegnimmt, rafft dann auch den letzten Rest jedweder Existenzberechtigung jämmerlich dahin.
Last House on the Left - ein Film für Menschen, die in Gaffer-Staus vorne stehen.
Felix “Flex” Dencker