Originaltitel: Surrogates
Kinostart: 21.01.2010
USA, 2009

Als ein College-Student auf mysteriöse Weise sein Leben aushaucht, sehen sich die Fbi-Agenten Greer (Bruce Willis) und Peters (Ratha Mitchell) mit dem ersten Mord seit vielen Jahren konfrontiert. In einer Welt, in der die meisten Erdenbürger von Zuhause aus Roboterkopien ihrer selbst steuern, sogenannte Surrogates, hat sich nämlich nicht nur jegliche Zwischenmenschlichkeit, sondern auch ein Großteil der Verbrechen verflüchtigt.
Während die erste Spur die beiden Ermittler zum zurückgezogen lebenden Erfinder dieser Robotertechnik, Lionel Canter (James Cromwell) führt, gerät schon bald die Anti-Surrogate-Bewegung unter der Führung des Propheten” (Ving Rhames) ins Visier. Und die Bedrohung weitet sich zusehends auf jeden Surrogate-User des Planeten aus.

Die Vorlage zu Surrogates - Mein zweites Ich lieferten die Herren Robert Venditti und Brett Wedele mit ihrer gleichnamigen Graphic Novel aus dem Jahr 2005. Das Terminator 3 & 4-Autorenduo Michael Ferris und John D. Brancato haben diese für die Leinwand adaptiert. Ob die Vorlage adäquat umgesetzt wurde oder nicht, vermag der Autor dieser Zeilen als Nichtkenner des Comics nicht zu beurteilen, der auf der Kinoleinwand erzählte Plot ist jedenfalls weder besonders einfallsreich, noch sonderlich spannend. Er lebt viel mehr vom hübschen Setting als von dramatischen Wendungen oder gar einem philosophischen Diskurs, nach dem die Thematik lauthals schreit. Der Kriminalfall plätschert ohne wirkliche Höhen und Tiefen vor sich hin und mündet letztendlich in einer vorhersehbaren Auflösung, auf die ein visuell ansprechendes Finale folgt, das den meisten jedoch schon aus den diversen Filmtrailern bekannt sein dürfte.
Die wenigen Actionszenen, gekonnt in Szene gesetzt von Regisseur Jonathan Mostow (ebenfalls Terminator 3), bleiben dann auch die einzigen Höhepunkte eines oberflächlichen Films mit leider ebensolchen Charakteren. Einzig Bruce Willis versucht man ein wenig Profil zu verleihen, aber die gefühlt bereits eine Million Mal erzählte, gähnend langweilige Hintergrundgeschichte rund um den Verlust seines Kindes und der damit einhergehenden Entfremdung von seiner Frau wirkt dermaßen formelhaft, dass sie das Publikum weitgehend kalt lassen wird.

Fazit: Ein steriles Wachsfigurenkabinett, dessen interessante Prämisse in einem Sumpf aus Mittelmäßigkeit erstickt.

Michael Eminence” Reisner