USA, 2011
Kinostart: 04.08.2011
Ach was, Mega 8
J.J. Abrams’ Science-Fiction-Drama Super 8 versteht sich als Hommage an junges Filmemachen und vor allem an die frühen Filme von Steven Spielberg. Spielberg inszenierte nicht nur E.T. & Co, sondern produzierte Filme von Regisseuren wie Richard Donner und Robert Zemeckis, die sich das Ende der Kindheit zum Thema machten, das Aufwachsen in einer kleinen Stadt und natürlich das Wechselspiel von Angst und Abenteuergeist beim Erkunden kleiner und großer Geheimnisse.
Auch bei Super 8 stand Spielberg als Produzent zur Seite, und die Paarung passt. Erzählt wird die Geschichte einiger Jugendlicher, die im Jahre 1979 für einen Filmwettbewerb einen Zombiestreifen drehen. Als an einem Drehort ein Zug des Militärs entgleist, nimmt die Kamera etwas auf, das offiziell gar nicht existiert.
Wie es sich gehört, stehen die Familien der Protagonisten im Mittelpunkt. Die Mutter des Jungen Joe (Joel Courtney) starb kürzlich bei einem Fabrikunfall. Sein Vater (Kyle Chandler) hat als Hilfssheriff alle Hände voll zu tun, erst recht als die Armee anrückt. Somit hat Joe eine Menge Zeit, seine Filmkollegin Alice (Elle Fanning) anzuhimmeln, was wiederum deren Vater (Ron Eldard) nicht gerne sieht, der am Tod von Joes Mutter beteiligt war.
Die kleinen und mittleren Dramen plätschern gemütlich und unaufgeregt vor sich hin, bis zum Finale die CGI-Keule ausgepackt wird. Mitreißend wird es nicht, doch es bleibt stets charmant - ein Verdienst der gut besetzten Darsteller.
Abrams gelingt es, die die Scheu und Verwunderung auf die Leinwand zu transportieren, die das Heranwachsen mit sich bringt. Tatkräftige Unterstützung erhält er einmal mehr von Komponist Michael Giacchino, dessen Soundtrack angemessen John-Williams’esque gerät.
Doch eine gelungene Atmosphäre und sympathische Darsteller garantieren natürlich keine Spannung. Jungvolk auf der Suche nach einem coolen Monsterstreifen wird sich mit ziemlicher Sicherheit zu Tode langweilen.
Super 8 ist ein Film für Nostalgiker. Alte Knacker wie den Autor dieser Zeilen, deren Jugend von den Goonies und den Gremlins geprägt wurde und die sich noch daran erinnern, was Super 8 überhaupt ist. Wer keine Überraschungen erwartet, sondern sich von der Nostalgie ein Lächeln auf die Lippen zaubern lassen will, darf dies als Empfehlung verstehen.
Felix “Flex” Dencker