USA, 2013
Kinostart: 14.02.2013
Wahre Worte
John McClane reist nach Russland, um seinen entfremdeten Sohn Jack zu finden. Wie sich herausstellt, ist dieser in eine internationale Verschwörung verstrickt, und so müssen sich die beiden zusammenraufen, obwohl sie einander doch gar nicht leiden können.
Einer der mächtigsten Sätze der Filmgeschichte ist fraglos “Ich bin Dein Vater”. Mit diesen vier Worten brach Darth Vader den Willen des jungen Luke Skywalker und brachte die Rebellion fast zum Scheitern.
Um seinem Drehbuch zu Stirb Langsam 5 Kraft zu verleihen, legt Drehbuchautor Skip Woods seinem Helden dieselben, ikonischen Worte in den Mund. Wieder, und wieder, und wieder. Gefühlt die Hälfte der Dialoge im neuesten Teil der Actionserie dreht sich um das eigentlich nicht sonderlich komplexe Verwandtschaftsverhältnis der beiden McClanes, als führe ein jedes Feuergefecht zu spontaner Amnesie.
Andererseits profitieren die Dialoge auch nicht von gelegentlichen Themenwechseln, denn die Geschichte über Milliardäre, die zu Landesverrätern werden, um Millionen zu verdienen, gerät so hanebüchen wie spannungsfrei.
Was bleibt, ist Action.
Regisseur John Moore füllt die 97 Minuten mit so viel Zerstörung, dass den Dialogen kaum Zeit bleibt, für spürbare Langeweile zu sorgen. Wie heutzutage üblich, fließt kein Tropfen Blut, und gelegentlich übertreibt Moore es mit der Zeitlupe, doch über einen Mangel an Getöse dürfte sich niemand beklagen.
Stirb Langsam 5 führt John McClanes Entwicklung vom Einzelkämpfer wider Willen zum generischen Actionheld fort. Die zum Teil sehenswerte Action kann die bedrückende Uninspiriertheit des Drehbuchs eine Weile lang überspielen und könnte genügsame Genrefans zufriedenstellen.
Wer nicht umher kann, den Dialogen zu lauschen, wird sich spätestens nach dem lachhaft inszenierten Ende wünschen, die Serie würde ihren deutschen Titel etwas weniger wörtlich nehmen.
Felix “Flex” Dencker