Originaltitel: Death at a Funeral
GB, 2007
Der Nährboden für schwarzen Humor ist dort am fruchtbarsten, wo Lachen am wenigsten angebracht ist. Könnte es also einen besseren Handlungsort für eine typisch britische Komödie geben als eine Beerdigung?
Sterben für Anfänger portraitiert den Tag der Beerdigung eines stolzen, geliebten Familienoberhaupts, dessen Sohn Daniel (Matthew MacFadyen) die Organisation der Gesellschaft im Landhaus seiner Eltern übernommen hat. Für die bald folgenden Turbulenzen sorgen nicht nur Cousin Troy (Kris Marshall) und sein verloren gegangener Meskalin-Cocktail, sondern auch ein mysteriöser Fremder (Peter Dinklage), der das eine oder andere Familiengeheimnis bereithält. Binnen kurzer Zeit steht die gesamte Beerdigung Kopf und Daniel ringt mit der Fassung und dem letzten Bisschen Würde, um seinem Vater die letzte Ehre zu erweisen.
Drehbuchautor Dean Craig warf für Sterben für Anfänger bekannte Zutaten in einen Topf und schuf nach mehrmaligem Umrühren ein schwarzhumoriges Ensemblestück mit hohem Unterhaltungswert. In der kurz gehaltenen Exposition gibt er jedem seiner Figuren ein Grundproblem mit auf den Weg, welches diese nicht nur ausreichend charakterisiert, sondern in Kombination mit den aktuellen Geschehnissen der Beerdigung für einen dynamischen Mix aus absurden Situationen und Running Gags sorgt. Der Humor lebt hierbei völlig von den Bemühungen, im totalen Chaos den schon verlorenen Ernst der Situation zu bewahren. In Konsequenz entwickelt sich ein gelebter Aberwitz, der die Dysfunktionen der gesamten Familie mit Genuss zur Schau stellt. Deutlich wird dies auch durch die Sprache, die allein dem Film in den USA ein R-Rating einbrachte. An allen Fronten wird derbe geflucht, was, betrachtet man die Art und Weise, oftmals schon ausreicht, um eine ernste Situation ins Witzige zu ziehen.
Sterben für Anfänger lebt von der Dynamik im Ensemble. Der Unterhaltungswert ist nicht nur der gelungenen Regie von Frank Oz zu verdanken, sondern vor allem den Darstellern — unter ihnen auch Rupert Graves, Jane Asher, Ewen Bremner und Alan Tudyk. Oz strickt mit ihrer Hilfe ein funktionales Konstrukt aus auftauchenden Problemen und fehlgeschlagenen Lösungen, die immer nur zum nächsten Unglück führen. Schade ist lediglich, dass das Finale ein wenig zu harmlos geriet und Sterben für Anfänger letztlich nicht als die böse Komödie dasteht, die man nach dem Verlauf der Handlung vermutet hätte.
Dennoch gelang Autor Dean Craig und Regisseur Oz mit Sterben für Anfänger ein unterhaltsamer Neunzigminüter, der mit einer überzeugenden Schauspielleistung und einer kurzweiligen Portion britischem Humor punkten kann.
Christian Simon