USA, 2008
Kinostart: 14.08.2008
Zu alt für diesen Scheiß ich bin
Es fängt schon enttäuschend an. Statt der 20th-Century-Fox-Fanfare, gefolgt von John Williams’ legendärer Titelmelodie, ertönt ein wenig aufregendes Musikstück, das bemüht klingt, so entfernt wie möglich an Star Wars zu erinnern. Das zweite Markenzeichen der Serie, das ins Weltall ragende Titellaufband, wurde ebenfalls gestrichen, vermutlich um die junge Zielgruppe nicht zu sehr zu nerven. Stattdessen wird dem Publikum die Vorgeschichte in rasant geschnittenen Dialogfetzen um die Ohren gehauen, bei der nur diejenigen werden folgen können, die die Prequel-Trilogie in- und auswendig kennen. Zwischen Episode Ii und Iii spielen sich nun jedenfalls die Klonkriege ab, und Anakin bekommt eine Padawan-Schülerin zur Seite gestellt. Zunächst ist er wenig begeistert, doch die junge Ahsoka erweist sich als frech und nützlich, und so gewöhnen sich die beiden schnell aneinander.
In ihrer ersten gemeinsamen Mission müssen sie Jabba dem Hutten seinen Sohn zurück bringen, der von einem unbekannten Bösewicht entführt wurde.
Weitere Missionen werden folgen, denn Star Wars: The Clone Wars ist lediglich der Auftakt einer im Herbst in den USA startenden Tv-Serie. Eine große Befürchtung bewahrheitet sich nicht: Der Film funktioniert auch als abgeschlossene Geschichte. Dennoch kommt man nicht ganz umher, den vollen Kartenpreis in Frage zu stellen, denn The Clone Wars bewegt sich weit unterhalb all dessen, was derzeit an CGI-Filmen in die Kinos kommt.
Das gilt zum einen für die Qualität der Animationen. Das Design an sich ist recht gefällig, doch die spektakulären Bilder, die man mit Star Wars verbindet, fehlen - angesichts der Tatsache, dass in einem computergenerierten Film theoretisch alles möglich ist, eine weitere satte Enttäuschung. Auch die Geschichte ist so lausig konstruiert, dass jeder über acht Jahren mit den Augen rollen wird. Von sinnlosen Anordnungen im Kampfgeschehen über kleine Plotlöcher bis hin zu Blödsinnigkeiten, die über Krieg und Frieden in der Galaxis entscheiden, das Einzige was sich halbwegs an den Filmen messen kann, sind die miserablen Dialoge, die glatt als Steigerung zu Episode 1 und 2 durchgehen.
Star Wars: The Clone Wars schafft es leider nicht, die Star-Wars-Atmosphäre herauf zu beschwören. Es gibt eine Handvoll netter Momente zu verzeichnen, doch diese schaffen es nicht mal annähernd, die Langeweile zu durchbrechen, die sich nach dem hektischen ersten Drittel breit macht.
Als Pilotfilm zur Serie geht das durchaus in Ordnung. Als Kinofilm, für den man an der Abendkasse acht Euro bezahlen soll, ist es aber viel zu wenig.
Felix “Flex” Dencker