Deutschland, 2008
Kinostart: 17.04.2008
Weißt, was doof wär..?!
Als Sohn eines Luftwaffenoffiziers ist der 15-jährige Tim (Jimi Blue Ochsenknecht) sein ganzes Leben lang von einem Ort zum anderen verfrachtet worden. Nun zieht er von Berlin auf eine kleine Nordseeinsel, wo der ständige Außenseiter gleich Ärger mit der obercoolen Clique des reichen Schnösels Lars (Jannis Niewöhner) bekommt.
Als Lichtblick in seinem grauen Alltag entpuppt sich die süße Vic (Sonja Gerhardt), in die er sich sofort verkuckt. Doch leider hat sie einen Freund - Lars.
Es gibt eine Menge Dogmen, Regeln und gute Ratschläge zum Thema Drehbuchschreiben. Einer der besten lautet: Schreib über etwas, das Du kennst. So sollte man seine ersten Drehbücher sinnvollerweise nicht über die Schwierigkeiten der Kamelzucht in Timbuktu schreiben, wenn man in einer deutschen Kleinstadt aufgewachsen ist und höchstens mal Ferien auf Norderney gemacht hat. Entsprechend sollte man besser kein Drehbuch über einen Jugendlichen schreiben, der als Neuer auf eine Schule auf Amrum kommt, wenn man offensichtlich niemals eine öffentliche Schule - oder eine Nordseeinsel - besucht hat.
Anders ist Sommer jedenfalls nicht zu erklären. Der neue Film von Mike Marzuk (Weißt, was geil wär..?!) bringt es auf ungefähr 90 Minuten, ohne eine einzige wirklich glaubwürdige Szene zu enthalten. Das fängt mit der Interaktion zwischen Schülern und Lehrern an, geht weiter bei zum Schreien debiler Polizeiarbeit und endet schließlich in Charakterentwicklungen, die mit “Daily-Soap-Niveau” recht wohlwollend umschrieben sind.
Da das Ganze dabei weder spannend noch witzig geriet und auch die Romantik irgendwo unterhalb von Campari-Werbespots liegt, bleiben als Zielgruppe lediglich Mädchen zwischen 11 und 12 Jahren übrig, die sich daran erfreuen können, dass geschätzte 45 der 90 Minuten aus Nahaufnahmen von Jimi Blue Ochsenknechts Gesicht bestehen.
Für den Rest mein guter Rat: Meiden.
Felix “Flex” Dencker