USA, 2008
Kinostart: 29.05.2008
Es gibt Filme, über die kann man objektiv berichten, Filme über die man objektiv berichten sollte, und es gibt Filme wie Sex and the City: The Movie. Filme, die nicht mit dem Abspann enden, sondern auf ihre ganz eigene Weise nachwirken. Die den Horizont erweitern und die Sicht auf die Welt gerade rücken. Sex and the City hat mich gelehrt, die Frauen zu verstehen.
Die Frauen, die sich Rambo 4 ansehen mussten.
140 (in Worten Einhundertundvierzig) Minuten Handtaschen, Schuhe, maue Wortspiele, und mittendrin vier Frauen, die jedes Mal anfangen zu kreischen, wenn sie einander sehen.
Doch um wen geht es überhaupt?
Da wäre zum einen Samantha (Kim Catrall), die älteste und sexsüchtigste der vier. Diese kam in der Serie mit einem Model zusammen, doch inzwischen beginnt die Monogamie zunehmend an ihr zu nagen. Nebenan wohnt ein Klischee-Italiener, der jeden Abend ein anderes Unterwäsche-Model beglückt, wodurch das Nagen langsam zu einem Beißen wird. Miranda (Cynthia Nixon), deren Frisur beizeiten die von Prinzessin Leia imitiert, ist mit einem treusorgenden Mann verheiratet, hat ein süßes Kind und eine Karriere, für die sie den treusorgenden Mann auch schon mal ein paar Monate links liegen lässt. Dass dieser damit unzufrieden ist, kommt für sie überraschend überraschend.
Dann wäre da noch Charlotte (Kristin Davis), die hyperaktive, hyperglückliche und hyperkonservative Hypermutter. Den Weg, den Drehbuchautor Michael Patrick King gefunden hat, um sie weniger perfekt erscheinen zu lassen, hätte kein Fünfjähriger witziger, origineller oder subtiler konstruieren können. Doch Hauptfigur ist natürlich Carrie (Sarah Jessica Parker), die Frau mit den beknackten Hüten und den noch beknackteren Kleidern. Seit nunmehr zehn Jahren ist sie mit ihrem Traummann “Mr. Big” zusammen, und nun kommen die beiden zu dem Schluss, zu heiraten.
Daneben gibt es Auftritte der Stamm-Nebendarsteller aus der Serie sowie einen von Oscargewinnerin Jennifer Hudson, deren Rolle als Carries Assistentin für den Film nicht ganz so bedeutsam ist wie ein blaues Paar hochhackige Schuhe.
Vier Jahre nach Ende der Serie bietet Sex and the City: The Movie exakt das, was man erwartet: Für Frauen eine Menge Tratsch über Liebe und Designerklamotten, für Männer eine Menge Argumente für’s Single-Dasein.
Felix “Flex” Dencker