USA, 2011
Kinostart: 05.05.2011

Roter Heringssalat

Ein Telefon klingelt.
Eine junge Frau antwortet. Am anderen Ende der Leitung erklingt eine bedrohliche Stimme. Die junge Frau hält es für einen Scherz. Die junge Frau wird getötet.

Szenenwechsel.
Ein Telefon klingelt…

Und so geht es weiter und weiter in der Scream-Reihe, die in diesem Jahr in die vierte Runde geht. Satte elf Jahre sind seit dem letzten Teil vergangen, das Konzept ist jedoch unverändert. Noch immer geht es darum, das Publikum hinters Licht zu führen, indem die Figuren ausgiebig die gängigen Horrorfilm-Klischees diskutieren, um dann auf vermeintlich unerwartete Weise gemeuchelt zu werden.

Das Problem, das Scream 4 wie einen Anker hinter sich herschleift, ist, dass jede Finte, jede Wendung und jede Auslegung eines jedes Klischees längst ad infinitum durchgekaut wurde und schlichtweg nichts mehr übrig bleibt, was Scream-Veteranen noch überraschen könnte.

Was noch schlimmer ist: Von der ersten Szene an präsentiert sich der Film als Aneinanderreihung von Täuschungsmanövern, die im Laufe der knapp zwei Stunden immer langweiliger wird.
Sieht man vom Kreis der Stammdarsteller - Neve Campbell, Courtney Cox und David Arquette - ab, wird keine der Figuren in irgendeiner Form vertieft, da der Film zu sehr damit beschäftigt ist, Alle in einem dubiosen Licht zu zeigen. Der dunkelgraue Peter wird so lange hin und hergereicht, bis schlicht und ergreifend wurscht ist, wer letztendlich hinter den Morden steckt.
Dass sich anhand der Besetzung der Nebenrollen ziemlich gut erraten lässt, wer der Täter ist, hilft da kein Stück.

Wie es sich für eine Scream-Fortsetzung gehört, reden die Figuren lang und breit darüber, wie unnötig Fortsetzungen sind.
Vielleicht ist es an der Zeit, endlich auf sie zu hören.

Felix Flex” Dencker