USA, 2006
Kinostart: 02.08.2007
Roger (Jon Heder) fristet ein wahrhaft unerfülltes Leben als Strafzettel-verteilender Loser, dessen Chancen auf eine baldige Beziehung gen Null tendieren. Durch Zufall gerät er an den Persönlichkeitstrainer Dr. P (Billy Bob Thornton), der ihn und weitere an mangelndem Selbstbewusstsein laborierende Waschlappen zu echten Männern machen soll. Seine Unterrichtsmethoden sind drastisch, doch schon bald stellen sich erste Erfolge ein. Als sich Roger wider Erwarten als wahrer Musterschüler entpuppt, heckt Dr. P einen perfiden Plan aus, um dem einstmaligen Weichling die Angebetete (Jacinda Barrett) auszuspannen.
Komödienspezialist Todd Philips konnte sich mit Old School und Starsky & Hutch durchaus auch in deutschen Landen einen Namen machen. In School for Scoundrels, dem Us-Remake des britischen Streifens School for Scoundrels or How to Win Without Actually Cheating!, kann er auf die Unterstützung von Eisprinz Jon Heder und Vorzeigeekel Billy Bob Thornton bauen - und wird gnadenlos hängengelassen.
Insbesondere Thornton, dem die Rolle des schandmäuligen Fieslings Dr. P wie auf den Leib geschneidert scheint, liefert eine erschreckend lustlose Leistung ab und kann in keinster Weise an vergleichbare Ruhmestaten wie in Bad Santa oder Die Bären sind los anknüpfen. Jon Heder mimt den Verlierertypen zwar durch die Bank überzeugend, harmoniert jedoch weder mit seiner zuckersüßen Filmpartnerin Barrett, die nach Der letzte Kuss abermals mit ihrem wundervoll natürlichen Spiel punktet, noch mit erwähntem Thornton. Auch ein Michael Clarke Duncan, mit einer unnützen Nebenrolle als Dr. P’s Handlanger bedacht, kann nie über seine körperliche Präsenz hinweg Akzente setzen. Ausgesprochen witzig geriet jedoch Ben Stillers Gastauftritt als heruntergekommener Katzenfreund Lonnie.
Den größten Kritikpunkt muss sich jedoch das Drehbuch von Todd Phillips und Scot Armstrong gefallen lassen. Funktioniert der Komödienplot bis hin zum Männlichkeitstraining und dessen positive Auswirkungen noch annehmbar und hätte durchaus eine gute Basis für eine nachfolgende Romanze mit all ihren Höhen und Tiefen geboten, geht mit Einsetzen des Zweikampfes der Hauptprotagonisten auch jedweder Humor verloren. Darüber hinaus glaubte man wohl auch, hier mit mehr als einem Ende Überraschungsmomente für sich verbuchen zu können. Stattdessen potenziert sich die stetig wachsende Langeweile und wird bis hin zum langersehnten, und dann doch völlig vorhersehbaren Finale zum echten Ärgernis.
Fazit: Die School for Scoundrels lädt leider nur zum Schwänzen ein.
Michael “Eminence” Reisner