Originaltitel: Quarantine
USA, 2008
Kinostart: 04.12.2008

Ver[Rec]

Ein Fernsehteam dreht gerade eine Reportage über die örtliche Feuerwehr, da ertönt ein Notruf. Die Truppe macht sich samt Kamera auf den Weg zu einem Wohnhaus.
Dort wartet das Grauen.

Vor allem auf den Zuschauer, denn auch Quarantäne kann den Fluch der Horror-Remakes nicht brechen.
Dass der Film so kurz nach seinem Vorbild in die Kinos kommt - [Rec] startete in Deutschland im vergangenen Mai - ist schnell erklärt: Die meiste Zeit fungiert Quarantäne als Blaupause des spanischen Originals und ist eher eine Übersetzung ins Englische als eine echte Neuumsetzung. Bei den kleinen Unterschieden halten sich gute und schlechte Ideen in etwa die Waage. Positiv zu erwähnen ist der etwas ohrenschonendere Lärmpegel. Auch hier wird im letzten Drittel mehr geschrien als geredet, doch immerhin einen Hauch weniger penetrant. Zum Ausgleich gibt es einige hirnrissige Splattereinlagen für diejenigen, denen Blutfontänen aus aufgebissenen Hälsen nicht blutig genug sind. Was bleibt, sind die enervierende Wackelkamera, unzählige Logiklöcher sowie der unfreiwillige Humor durch die abnorme Dummheit der Protagonisten. Geteilter Meinung sein kann man über das Ende, das nur mittels einer weiteren Blödheit um die lächerliche Pointe des Originals herumkommt.

Quarantäne gehört zu den Filmen, die Lärm und ein verwackeltes Bild mit Spannung verwechseln. Selbst wenn man die Sinnlosigkeit ob des noch frischen Originals außen vor lässt, gibt es selbst Genre-Fans eigentlich keinen Grund, sich den Film anzusehen.

Felix Flex” Dencker