USA, 2007
Kinostart: 02.10.2007
Als in einer texanischen Kleinstadt ein biologischer Kampfstoff freigesetzt wird, der den Großteil der Bevölkerung in Zombies verwandelt, bricht buchstäblich die Hölle los. Die Stripperin Cherry Darling, alsbald nur noch einbeinig unterwegs, tut sich mit ihrem Ex, dem kampferprobten El Wray (Freddy Rodriguez) zusammen und tritt gegen die fleischfressende Horde an. Dabei werden sie u.a. vom örtlichen Sheriff Hague (Michael Biehn), dessen Bruder J.T. (Jeff Fahey), den Babysitter-Zwillingen (Electra und Elise Avellan) und Dr. Dakota Block (Marley Shelton) unterstützt. Letztgenannte hat darüber hinaus noch alle (schlaffen) Hände voll mit ihrem durchgeknallten Ehemann, Dr. William Block, (Josh Brolin) zu tun.
Robert Rodriguez widmet sich in seinem Grindhouse-Beitrag Planet Terror dem Zombiegenre und lässt es, im Gegensatz zu Quentin Tarantinos trägem Death Proof, ordentlich krachen. Splatterfans werden sich über jede Menge Kunstblut, zerplatzende Köpfe und allerlei heftige Gore-Einlagen freuen. Ansonsten werden dem Publikum auch noch eine Reihe ansehnlicher Damen, allen voran sexy Rose McGowan, sowie zahlreiche Explosionen, Schießereien und blöde Sprüche geboten. Gemäß der programmatischen Vorgabe, dass beide Filme so aussehen müssen, als ob sie schon zig Mal in einem der schäbigen Lichtspielhäuser der Sechziger und Siebziger abgespielt worden wären, wird auch hier bewusst mit Bildfehlern und verschwundenen Filmrollen gearbeitet.
Mit über 100 Minuten ist das blutige Treiben mit dem einfachen Plot zwar ein wenig lang ausgefallen, richtig langweilig wird’s jedoch nie. Dies liegt nicht nur an der akuraten Mischung aus schwarzhumorigen Einlagen (Marley Shelton muss wird hier des öfteren als Opfer auserkoren), markigen One-Linern und der Action selbst, sondern auch und vor allem an den vielen bekannten Gesichtern. So sind neben dem verdammt lässigen Josh Brolin unter anderem auch noch Naveen Andrews (Lost), Michael Parks wie bereits in Death Proof als Earl McGraw, George A. Romeros Special-Effects-Gott Tom Savini, Quentin Tarantino himself sowie Bruce Willis als militärischer Oberbösewicht zu sehen. Der Spaß ist allen Beteiligten spürbar anzusehen, wobei Freddy Rodriguez im Vergleich zur auf den Punkt besetzten, ausdrucksstarken McGowan ein wenig untergeht. Unterhaltsam gerieten auch die vielen Anleihen ans T&A-Genre: Großbusige, leichtbekleidete Frauen mit riesigen Knarren treten der Männerwelt gehörig in den Allerwertesten. Den Höhepunkt markiert hierbei natürlich die Vorzeigeamazone Cherry mit ihrer einzigartigen Schußwaffenprotese (der großartige Einfall geht übrigens auf die Kappe von Rodriguez’ Sohn Racer).
Fazit: Für alle Freunde des schlechten Geschmacks ein wahres (Schlacht)fest. Verträgt sich am besten mit ein paar Kumpels sowie Bier in rauen Mengen.
Michael “Eminence” Reisner