Originaltitel: The Kingdom
USA, 2007
Als ein Terror-Attentat in Saudi-Arabien mehrere Amerikaner tötet, schickt das Fbi eine Einheit ins Land, um die Verantwortlichen dingfest zu machen.
Dort angekommen, weht den Agenten jedoch der kalte Hauch des Antiamerikanismus entgegen. Lediglich Polizeichef Al-Ghazi (Ashraf Barhoum) hilft ihnen dabei, die politischen Untiefen zu navigieren und die Extremisten aufzuspüren.
Nicht alle Saudis sind Terroristen, aber einige schon.
Für diese Aussage, die den im Vergleich zum durchschnittlichen Us-Amerikaner relativ gebildeten europäischen Zuschauer wenig überraschen wird, benötigt Regisseur Peter Berg satte 110 Minuten Laufzeit.
Produzent Michael Mann scheint etwas mehr beigesteuert zu haben als organisatorisches Talent, und so sind die actionreicheren Szenen packend und unmittelbar. Die flachen Charaktere, die verkitschte Erzählweise und natürlich die ebenso oberflächliche Geschichte an sich lassen daneben nicht viel positives zu, doch Blockbusterfreunde werden hier und da ihren Spaß haben. Wer eine ernsthafte politische Auseinandersetzung mit der aktuellen Situation im nahen Osten erwartet, wird weniger erfreut sein.
Die Darstellerriege um Jamie Foxx, Chris Cooper, Jennifer Garner und Jason Bateman agiert durch die Bank überzeugend, hat jedoch auch nicht allzu viel zu tun - mit Ausnahme von Barhoum, der immerhin die Aufgabe zu schultern hat, ein ganzes Volk in den Augen des amerikanischen Publikums zu verteidigen.
Peter Berg wollte vermutlich ein Lehrstück über die Unüberschaubarkeit von Ursache und Wirkung in unserer gewaltbereiten Welt inszenieren. Da er diese Richtung erst mit einer plumpen Holzhammer-Pointe einschlägt, die einen perfekt produzierten, aber inhaltlich banalen Actionfilm abschließt, muss man dieses kleine Experiment als gescheitert betrachten.
Mein Tipp: Stattdessen die Tagesschau ansehen und die gesparte Zeit mit etwas angenehmeren verbringen.
Felix “Flex” Dencker