Originaltitel: Nick and Norah’s Infinite Playlist
USA, 2008
Kinostart: 12.02.2009
Before Sunrise
Eine gemeinsame Nacht in New York. Nick (Michael Cera) trauert noch immer seiner Tussi-Ex-Freundin Tris (Alexis Dziena) hinterher, da trifft er Norah (Kat Dennings), deren Leben kurz vor dem College ebenfalls aufgewühlt ist. Eigentlich verbindet die beiden nichts weiter als ein gemeinsamer Musikgeschmack, doch mit Hilfe von Nicks Bandkollegen und Norahs sturzbetrunkener Freundin Caroline (Ari Graynor) erleben die beiden eine ganz besondere Nacht.
Eine romantische Komödie über Teenies verheißt erst einmal nichts gutes, doch Regisseur Peter Sollett ist mit seinem Film ein kleines Goldstück gelungen. Michael Cera spielt einmal mehr den schüchternen Kreativling mit gutem Herz, den er in exakt derselben Form auch in Superbad und Juno gespielt hat. Auch Kat Dennings wandelt als stille Teenie-Rebellin auf ausgetretenen Pfaden, doch die Chemie mit Cera gefällt mit ihrer glaubhaften Instabilität so gut, dass man den beiden ihre Rollen nur allzu gerne ein weiteres Mal abnimmt.
Der Film ist angefüllt mit witzigen kleinen Ideen, die den Film weiter von der Konkurrenz absetzen, die sich die Verdummung ihres Publikums auf die Fahne geschrieben hat. Der Subplot um Norahs alkoholkomatöse Freundin steuert da allerdings etwas gegen. Im Finale kommt der entspannt erzählte Film auch ein bisschen aus dem Rhythmus, doch ändert dies auch nichts mehr am netten Gesamtbild.
Nick und Norah wird vermutlich nicht in den Kanon der Kult-Komödien aufgenommen werden, die man noch in 20 Jahren wehmütig aus dem Regal zieht, um sich an alte, bessere Zeiten zu erinnern. In einem Genre, das derart von Totalaussetzern bestimmt wird, ist das kleine Wörtchen “vermutlich” in diesem Satz jedoch eine seltene Auszeichnung.
Felix “Flex” Dencker