Originaltitel: Night at the Museum
USA, 2006
Kinostart: 27.12.2006
Warte, bis es dunkel ist
Der gutmütige Larry Daley (Ben Stiller) wollte schon sein ganzes Leben etwas Besonderes sein. Doch die Realität sieht wie so oft gänzlich anders aus: Er ist geschieden, seine beruflichen Projekte erweisen sich allesamt als unrealisierbare Zeitverschwendung und das ständige Umziehen in immer neue, immer billigere Bleiben gefällt seinem Sohn Nick (Jake Cherry) so ganz und gar nicht. Um dem Kleinen zu zeigen, dass er fähig ist, sesshaft zu werden, nimmt Larry eine Stelle als Nachtwächter im örtlichen Naturkundemuseum an. Nach einer merkwürdigen Einschulung durch einen der bisherigen Wachmänner, Cecil Fredericks (Dick Van Dyke), über sich ergehen lassen musste, tritt er seinen ersten Nachtdienst an. Doch die Arbeit erweist sich als anstrengender als erwartet, denn durch eine verfluchte pharaonische Tafel erwachen des Nächtens alle Ausstellungsstücke zum Leben. So muss sich Larry schon bald mit hungrigen Löwen, diebischen Affen und aus allen Rohren schießenden Miniaturcowboys herumschlagen. Ist er wirklich der richtige für diesen nervenaufreibenden Knochenjob?
Regisseur Shawn Levy hat sich mit seinen bisherigen Regiearbeiten (u.a. Im Dutzend billiger und Der rosarote Panther) nicht gerade als Meister seines Fachs erwiesen. Für Nachts im Museum überlässt er es dem gut aufgelegten Ensemble, dem zwar nicht fehlerfreien aber wenigstens straffen Drehbuch und den überwiegend gelungenen Spezialeffekten, dem Film eine humorvolle und vor allem familiengerechte Richtung zu geben.
Und in der Summe hat er damit auch auf´s richtige Pferd gesetzt, denn sowohl ein Ben Stiller in Hochform als auch die vielen bekannten Nebendarsteller lassen den einen oder anderen Infantilitätsschub und die Vorhersehbarkeit des Plots (fast) vergessen. Insbesondere Stiller-Kumpel Owen Wilson als Vorzeigecowboy Jedidiah und Steve Coogan als römischer Heerführer Octavius geben ein köstliches Gespann als zeigefingergroße Erzfeinde ab. Witzig auch das altgediente Dreiergespann Dick Van Dyke, Mickey Rooney und Bill Combs, sowie Robin Williams als stets hilfsbereiter Theodore Roosevelt. Absolute Highlights sind jedoch die kurzen Auftritte des Briten Ricky Gervais (The Office), der als stets gestresster und vergeblich um die richtigen Worte ringender Museumsdirektor eine tolle Figur abgibt. Einzig Rami Malek als gut erhaltene Mumie Ahkmenrah und Carla Gugino als Historikerin Rebecca haben merklich mit ihren eindimensionalen Figuren zu kämpfen und nerven mit langweiliger
Dauergrinsermimik.
Fazit: Harmlose und vor allem kurzweilige Unterhaltung für Groß und Klein. Sicherlich kein Meilenstein, aber für einen gemeinsamen Kinobesuch in den Weihnachtsferien durchaus das Eintrittsgeld wert.
Michael “Eminence” Reisner