Originaltitel: Mr. Brooks
USA, 2007

Kinostart: 29.11.2007

Earl Brooks (Kevin Costner) ist ein Muster an Perfektion: Liebevoller Ehemann, verständnisvoller Vater, erfolgreicher Geschäftsmannes… und kaltblütiger Serienkiller.

Nachdem er zwischenzeitlich zwei Jahre lang gegen sein mordlüsternes Alter Ego Marshall (William Hurt) angekämpft und seine mörderische Tätigkeit ad acta gelegt hatte, gibt er sich nun wieder seiner Leidenschaft hin und ermordet ein junges Pärchen, welches sich gerade lautstark miteinander vergnügt. Doch dieses Mal hat Mr. Brooks einen unliebsamen Beobachter, nämlich den voyeuristischen Nachbarn der Opfer, den Hobbyfotografen Mr. Smith (Dane Cook). Anstatt den Täter der Polizei auszuliefern, fordert dieser von Brooks, ihn auf einer seiner nächtlichen Mordstouren begleiten zu dürfen. Als ob das noch nicht genug wäre, ist ihm auch noch die verbissene Ermittlerin Tracy Atwood (Demi Moore) auf den Fersen und Töchterchen Jane (Danielle Panabaker) bringt eine unliebsame Überraschung vom College mit nach Hause.

Kevin Costner als Serienkiller, kann das überhaupt gut gehen? Nun ja, an der schauspielerischen Qualität des Ensembles liegt es nicht, dass aus Mr. Brooks - Der Mörder in dir ein zweischneidiges Schwert geworden ist. Als clevere Mordmaschine mit lakonischem Unterton liefert Costner insbesondere im Zusammenspiel mit William Hurt eine bestechende Vorstellung ab. Doch auch die Kehrseite vermag er gemeinsam mit Film-Familie Marg Helgenberger und Danielle Panabaker äußerst glaubwürdig zu verkörpern. Selbst Demi Moore spielt ihre Rolle als toughe Polizistin mit allerlei privaten Sorgen durchaus ordentlich, das gleiche gilt für Dane Cook (Der Glücksbringer) als verdorbenes Anhängsel der Titelfigur.

Das einzig gravierende Problem des Streifens liegt im Drehbuch von Raynold Gideon und Bruce A. Evans. Während das erste Viertel noch auf eine spannende Psychostudie mit interessantem Konfliktpotential in Person von Mr. Smith hinarbeitet, gesellen sich nach und nach weitere Handlungsstränge dazu, die dem Hauptplot nicht nur reichlich Zeit stehlen, sondern auch völlig überkonstruiert ineinander münden, um so den Kreis halbwegs schließen zu können. Dass dabei die Logik auf der Strecke bleibt, wundert wenig. Dass es Regisseur Evans mit seiner Inszenierung trotzdem schafft, das unnötig komplizierte Konstrukt die meiste Zeit spannend zu gestalten, dafür umso mehr.

Fazit: Spannender Thriller mit einem hervorragenden Kevin Costner, der jedoch die eine oder andere Storyline weniger vertragen hätte, um mehr zu sein als bloß ein grundsolider Gattungsbeitrag.

Michael Eminence” Reisner