USA, 2012
Kinostart: 24.05.2012

Der fantastische Mr Anderson

Im Sommer 1965 türmt der 12-jährige Sam (Jared Gilman) aus einem Pfadfinderlager, um mit seiner Freundin Suzy (Kara Hayward) durchzubrennen. Während der Dorf-Sheriff (Bruce Willis), der Lagerleiter (Edward Norton) und Suzys Eltern (Frances McDormand, Bill Murray) verzweifelt nach den Kindern suchen, dämmert ihnen nach und nach, dass diese nicht die Einzigen sind, die vor etwas davonlaufen.

Im wundervoll skurrilen Mikrokosmos einer kleinen Insel in Neuengland behandelt Regisseur Wes Anderson die großen Themen des Lebens: Liebe, Tod, Familie, Einsamkeit, Schuld, Loyalität und natürlich das Erwachsenwerden. Die kindliche Perspektive sorgt dafür, dass diese gewichtigen Themen den Film niemals zu Boden ziehen und erlaubt eine unvoreingenommene Sicht auf die Mechanismen, denen Menschen sich unterwerfen, oftmals ohne zu wissen, warum.
Dass die Darsteller allesamt überzeugen, versteht sich bei Andersons Filmen von selbst, ebenso wie eine bezaubernde musikalische Untermalung. Für Letztere zeichnet sich Alexandre Desplat verantwortlich, der nach Der fantastische Mr. Fox erneut für Anderson komponierte.

Wer mit Andersons bisherigen Werken etwas anfangen kann, für den ist ein Kinobesuch geradezu Pflicht. Wer nicht, kann die Gelegenheit nutzen, sich in eine Ecke zu stellen und zu schämen.

Felix Flex” Dencker