Originaltitel: Mission: Impossible - Ghost Protocol
USA, 2011
Kinostart: 15.12.2011

Seit Brian De Palma 1996 mit seiner Verfilmung der in Ehren ergrauten Agentenserie Mission: Impossible einen unerwarteten Treffer landete, von dem noch heute abgekupfert wird, wurde die Reihe vor allem über ihre Regisseure definiert. Auf De Palma folgte John Woo, der sich bei Mission: Impossible 2 in überdrehten Albernheiten verlor und später J.J. Abrams, der den dritten Teil angenehm nüchtern in Szene setzte.
Nun gibt Animationsveteran Brad Bird sein Realfilm-Debut, und auch wenn er mit The Incredibles den genrenahsten Film aus dem Pixar-Oevre drehte, durfte man doch gespannt sein, ob er sich mit einem Projekt dieser Größenordnung nicht überhebt.

Als im Moskauer Kreml eine Bombe explodiert, stehen alle Zeichen auf Alarm. Die Spannungen zwischen Ost und West steigen, ein nuklearer Krieg wird zunehmend wahrscheinlich, und die Us-Regierung leugnet die Existenz des Geheimdienstes Imf.
Nun stehen Ethan Hunt und seine wenigen verbliebenen Leute - gerade genug, um einen Actionfilm zu besetzen - alleine da und müssen zusehen, wie sie die Welt diesmal gerettet bekommen.

Gleich die erste Sequenz zerstreut jegliche Zweifel an Brad Birds Kompetenz, spannende Action sehenswert einzufangen. Hunts Ausbruch aus einem russischen Gefängnis, gefolgt vom Einbruch in den Kreml, funktioniert als Appetithappen für die kommenden zwei Stunden und wird von Kameramann Robert Elswit energetisch, aber nicht hektisch eingefangen. Dabei wechseln sich Actioneinlagen und technische Spielereien wohldosiert ab, bevor es nach Dubai geht, wo das Spektakel erst richtig losgeht.
Die Momente zwischen den einzelnen Actionsequenzen geraten mehr oder weniger unterhaltsam, allerdings nie sonderlich gehaltvoll - nach dem Film kennt man die Protagonisten kaum besser als vorher.
Dass die Geschichte ähnlich oberflächlich gerät wie die Ausleuchtung der Figuren, kann man guten Gewissens als Mängel des Drehbuchs ankreiden, doch dem Unterhaltungsfaktor tut es keinen Abbruch.

Mit Mission: Impossible 4 ist Brad Bird ein durch und durch unterhaltsames Stück Actionkino gelungen, das die Wartezeit auf den nächsten James Bond angenehm zu überbrücken weiß.
Mission: Erfüllt.

Felix Flex” Dencker