Originaltitel: The Last Mimzy
USA, 2007
Kinostart: 09.08.2007
Der zehnjährige Noah (Chris O’Neil) und seine kleine Schwester Emma (Rhiannon Leigh Wryn) finden am Strand eine geheimnisvolle Kiste, in der sich seltsam anmutendes Spielzeug befindet. Emma hat es besonders ein süßer Stoffhase angetan, den sie Mimzy nennt und von dem sie behauptet, er spreche mit ihr. Brüderchen Noah findet an einer besonderen Muschel sowie einer übergroßen, kristallartigen “Kreditkarte” Gefallen. Doch die neugewonnenen Spielsachen zeigen bereits nach kurzer Zeit einen außergewöhnlichen Nebeneffekt: Die Gehirnaktivität der Geschwister steigt rapide an, sie werden von Tag zu Tag klüger und gelten schon bald als echte Wunderkinder. Nach anfänglichem Stolz machen sich die Eltern David (Timothy Hutton) und Jo (Joely Richardson) aber zunehmend Sorgen: Woher haben die bislang völlig normalen Sprösslinge ihre plötzlichen Begabungen? Und könnten diese gar gefährlich sein?
New-Line-Chef Robert Shaye, ansonsten zumeist als Produzent aktiv, war schon lange ein Fan der Science-Fiction-Kurzgeschichte “Mimsy Were the Borogroves” von Henry Kuttner und dessen Frau C.L. Moore, die 1943 unter dem Pseudonym Lewis Padgett veröffentlicht wurde. Als ihm Rechteinhaber Michael Phillips das Projekt vorstellte, war Shaye sofort Feuer und Flamme und übernahm auch gleich die Regie.
Gehässigen Gemüts könnte man nun das wohlbekannte Sprichwort “Schuster, bleib bei deinen Leisten” aus dem Hut zaubern, denn - neben dem unrhythmischen Drehbuch von Bruce Joel Rubin und Toby Emmerich - ist es vor allem die banale Inszenierung, die dem Film Tv-Charakter verleiht. So unterhält der Streifen zwar bis zu jenem Zeitpunkt, an dem die Kids ihre neuen Kräfte kennenlernen, danach geht jedoch jedwede Spannung in hölzernen Dialogen und krudem Plotverlauf verloren. Zudem können die Spezialeffekte nicht annähernd mit vergleichbaren Genrekollegen wie Zathura mithalten.
Die Kinderdarsteller, allen voran die süße Rhiannon Leigh Wryn, machen ihre Sache durch die Bank gut, Hutton und Richardson vermögen hingegen keinerlei Akzente zu setzen. Selbiges gilt für Rainn Wilson und Kathryn Hahn, die als Esoterik-begeistertes Pärchen bis zuletzt wie hastig eingebrachte Fremdkörper wirken.
Fazit: Mimzy - Meine Freundin aus der Zukunft wäre als Beitrag fürs Nachmittagsprogramm von Rtl & Co. eine willkommene Abwechslung. Für die große Leinwand ist das unbedeutende Science-Fiction-Abenteuerchen jedoch gänzlich ungeeignet.
Michael “Eminence” Reisner