USA, 2010
Kinostart: 15.07.2010

Auf den Hund gekommen

Seit 1954 erscheinen Brad Andersons Comic Strips um die dänische Dogge Marmaduke in zahllosen Zeitungen und Zeitschriften auf der ganzen Welt. Das Thema der Kürzestgeschichten ist, dass die Besitzer ihre Verhaltensweisen und Motivationen in den sprichwörtlichen besten Freund projizieren, der (natürlich) stumm bleibt.
Um den Charakter über einen ganzen Spielfilm interessant zu machen, haben die Macher von Marmaduke ihm eine Stimme gegeben und computeranimierte Sprechbewegungen gleich dazu. Und da das Alltagsleben mit Hund für Strips reichlich Nahrung bietet, aber nun wirklich nicht abendfüllend ist, griffen die Macher auf einen sicheren und bewährten Plot zurück: Die Highschoolkomödie. Marmaduke ist ein typisches Landei aus Kansas, das im Umzug der Familie nach Kalifornien die Chance erblickt, endlich zu den coolen Hunden zu gehören. Nach einigen Wirrungen klappt das auch ganz gut, nur beginnt er auch selbst, sich gegenüber seinen Nerd-Freunden arrogant zu verhalten und muss sich auf sein eigentlich liebenswertes Ich besinnen.

Das alles klingt nun zugegebermaßen alles ganz furchtbar. Und zu sagen, Marmaduke sei trotzdem ein guter Film, würde es ein wenig übertreiben. Aber es hätte wirklich schlimmer kommen können. Owen Wilson gibt Marmaduke eine grundsympathsiche Lässigkeit, und auch die Menschen sind z.B. mit Lee Pace als Familienvater und William H. Macy als sein Boss sehr gut besetzt. Auch der Humor hat den einen oder anderen Lichtblick: Ein Golden Retriever beispielsweise springt bei einer Party vom Dach in den Swimming Pool und brüllt I am a golden Dog!”
Die Geschichte ist natürlich bekannt und bewegt sich auf sehr ausgetretenen Pfaden. Außerdem müssen die Drehbuchautoren schon nach Strohhalmen greifen, um Marmadukes Handlungen auch für seine Familie relevant zu machen. Aber der Film nimmt sich zum Glück nicht zu ernst. Das Zielpublikum sind klar kleinere Kinder, und die bekommen, was sie wollen, ohne dass es ihren Eltern das Gehirn aus der Schale jagt.
Bis zu dem Moment, wo die Hunde beginnen, gemeinsam zu tanzen.

Felix Flex” Dencker