Originaltitel: What Happens in Vegas
USA, 2008
Kinostart: 08.05.2008

Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas, so der Werbeslogan, mit dem sich Sin City’ zur Hauptstadt des unverbindlichen Vergnügens erklärt hat. Wie für 100.000 andere Menschen jedes Jahr, entpuppt sich der Spruch auch für Jack und Joy als Lüge, denn nach einer durchzechten Nacht wachen die beiden verheiratet wieder auf. Zu blöd, dass sie einander nicht mal kennen, geschweige denn miteinander auskommen. Und zu blöd, dass sie ihre Ehe nicht einfach annullieren lassen können, denn als die beiden an einem Automaten drei Millionen Dollar gewinnen, verdonnert sie ein Richter dazu, sechs Monate als Ehepaar zusammen zu wohnen, sonst sehen sie von dem Geld keinen Cent.
Na, wenn da mal nicht jede Menge Irrungen und Wirrungen auf die beiden warten.

Es war kein schöner Tag, an dem Love Vegas angekündigt wurde. Die romantische Komödie ist neben dem Horrorfilm das ausgenudeltste und überraschungsärmste Genre, das es gibt, und die Besetzung einer Hauptrolle mit Ashton Kutcher ist nicht gerade das schönste Versprechen, das man Filmfans machen kann.
Doch im Film ist nun mal alles möglich, und so ist das Ergebnis überraschend erträglich ausgefallen. Kutcher als Riesenbaby Jack und Cameron Diaz als die offensichtlich bipolare Joy nutzen den Raum, den das grenzdebile Drehbuch ihnen lässt, ebenso gut wie Rob Corddry als Jacks bester Freund und miserabler Anwalt Hater. Diese drei haben eine Menge Lacher auf ihrer Seite und retten den Film vor dem Totalausfall.
Stellt man jedoch gewisse Ansprüche - überraschende Wendungen, clevere Dialoge oder eine finale halbe Stunde, bei der man sich nicht wünscht, vom Bus überfahren zu werden - ist der Ofen aus.

Für das männliche Publikum laufen in der zweiten Mai-Woche mit Speed Racer und [Rec] sicherlich reizvollere Alternativen an. Kinogängerinnen, denen der Sinn nach etwas aufgesetzter Romantik steht und die sich an der furchtbaren letzten halben Stunde nicht stören, machen mit Love Vegas allerdings erstaunlich wenig falsch.

Felix Flex” Dencker