USA, 2008
Kinostart: 18.12.2008
Trau’ ihm, er ist ein Cop
Neil LaBute muss eine Menge Wut in sich tragen. Nachdem er in seinem unsäglichen Remake von The Wicker Man alle Frauen dieser Welt für böse erklärte, sind nun die Schwarzen dran.
Samuel L. Jackson spielt die Karikatur eines rassistischen Polizisten, der mit seinen zwei Kindern in einem hübschen Vorort in den Hügeln von Los Angeles lebt. Als ein junges, gemischtes Paar (Patrick Wilson und Kerry Washington) ins Haus gegenüber zieht, macht er aus seiner Verachtung kein Geheimnis. Die ständigen Schikanen und Einmischungen in ihre Privatsphäre lassen die beiden nicht lange auf sich sitzen.
“Ein guter Zaun schafft gute Nachbarn”, schrieb Robert Forster einmal, und man muss nicht neben einem Soziopathen leben, um ihm zuzustimmen. Laute Musik und grelle Außenlichter sind noch das Harmloseste, mit dem Jackson seine Nachbarn traktiert, jedoch spüren auch die Kinder seinen selbstgerechten Zorn bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Der anfängliche Verdacht, Jackson habe seine Frau selbst umgebracht, weil diese aufgehört hatte, Hip Hop zu hören, bestätigt sich allerdings nicht.
Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund eines großen Waldbrandes in Los Angeles. Mit einigem guten Willen kann man das Feuer als ironisches Element ansehen, das die Sinnlosigkeit der nachbarlichen Streitereien unterstreicht - wen interessiert schon ein nächtliches Flutlicht, wenn sowieso beide Häuser niederbrennen?
Angesichts des komplett vergurkten Films ist allerdings naheliegender, dass die heranrückende Feuerwand eine platte Metapher für den Sturm darstellt, der zwischen den beiden Hausbesitzern heraufzieht.
So oder so ist es lediglich ein Vehikel, mit dem der Showdown eingeleitet wird. Dass dieser von beiden Parteien mit bemerkenswerter Blödheit bestritten wird, ist die Zuckerglasur auf dem Tofukuchen.
Felix “Flex” Dencker