Originaltitel: Surf´s Up
USA, 2007
Kinostart: 13.09.2007
Der Felsenpinguin Cody Maverick ist Surfer aus Leidenschaft. Als er unverhofft die Möglichkeit erhält, am Big Z Memorial Surf Cup teilzunehmen, verlässt er sein eisiges Zuhause in der Antarktis und reist nach Pin Gu Eiland. Unterwegs freundet er sich mit dem Surferkollegen Chicken Joe an und vor Ort begegnet er auch gleich einer attraktiven Rettungsschwimmerin namens Lani Aliikai. Alles eitel Wonne also? Mitnichten, denn als er im Zuge eines Streits seinem Freund Chicken Joe zur Seite steht, führt dies zu einem todesmutigen Surfwettstreit gegen den scheinbar unbezwingbaren Angeber Tank Evans… den er auch prompt verliert. Wird er einen Weg finden, seine Ehre wieder herzustellen? Wird aus Cody doch noch ein Surfchampion? Und kann er das Herz der schönen Aliikai für sich gewinnen? Fragen über Fragen, denen ein Kamerateam näher auf den Grund geht.
Wieder eine Animationskomödie und noch dazu abermals mit Pinguinen - ich sehe die Leserschaft schon kollektiv die Augen verdrehen. Doch obwohl Könige der Wellen keinesfalls das Rad neu erfindet - die Animationsqualität präsentiert sich up to date, jedoch ohne in Regionen eines Happy Feet oder Cars vorzudringen - hat sich das Regie- und Drehbuchautorenduo Ash Brannon und Chris Buck etwas Neues einfallen lassen: Der Streifen ist im Doku-Stil gehalten, beinhaltet also Interviewsegmente und simuliert mit wackligen Kameraeinstellungen inklusive Zoom- und Unschärfemomenten Livecharakter. Dieses Konzept gewährt eine beträchtliche Anzahl an zusätzlichen Möglichkeiten, Humor einzustreuen (etwa die unterhaltsamen Interviewsegmente mit Codys Familie), zudem wird die ewig gleiche Selbstfindungsgeschichte dadurch merklich aufgelockert und wirkt doch weit weniger einfallslos, als sie es eigentlich ist.
Zumindest in der Originalversion tragen auch die Stimmen zur Kurzweiligkeit des Gezeigten bei: Shia La Beouf spricht den etwas schusseligen, aber nichts desto trotz sympathischen Hauptcharakter Cody und erinnert sofort an die eine oder andere witzige Passage aus Transformers. Chicken Joe hat die Stimme von Jon Heder, der dem lethargisch wirkenden Hühnchen die Aura eines lebensfrohen Dauerkiffers verleiht. Dazu gesellen sich noch Zooey Deschanel als Codys Love Interest Aliikai, James Woods als schlitzohriger Promoter Reggie Belafonte und Jeff Bridges als eremitischer Wellenguru Big Z. Dass das deutsche Synchronsprecherteam rund um Robert Stadlober und Jessica Schwarz hier mithalten kann, darf ernsthaft bezweifelt werden.
Fazit: Vergnügliche Animationskomödie, deren pseudodokumentarische Machart dem etwas festgefahrenen Genre zumindest kurzzeitig neue Würze verleiht.
Michael “Eminence” Reisner