USA, 2011
Kinostart: 16.06.2011

Sie wissen schon: Für Kinder

Kung Fu Panda war eine satte Überraschung. Ein CGI-Abenteuer von DreamWorks Animation, das ohne Popkultur-Anspielungen daherkam und perfektes Timing bot, sowie jede Menge Spannung und Humor für Jung und Alt. In der unweigerlichen Fortsetzung wird weder auf Justin Bieber, noch auf Lady Gaga angespielt, damit nähert sich die Liste der Tugenden aber auch bald ihrem Ende.

Nach einem Intro, das das Ende des Films vorwegnimmt, wird sogleich zur Action übergegangen, die über die folgenden, anderthalb Stunden den Ton angibt. Regisseurin Jennifer Yuh fängt die Prügeleien effektiv ein, und die hochkarätige Animation stellt sicher, dass es immer etwas zu sehen gibt.
Die Zufriedenheit jugendlicher Zuschauer scheint somit gewiss. Doch wer eine Erzählung auf dem Niveau des ersten Teils erwartet, wird enttäuscht.

Die Geschichte um den bösen Pfau, der mit Feuerkraft die Kunst des Kung Fu ausrotten will, ist nicht nur langweilig, da ihr Ausgang selbst ohne das Spoiler-Intro längst feststünde. Sie wird auch ohne jede Finesse erzählt.
Eine Handvoll witziger Momente gelingt - der Großteil davon lässt sich im Trailer begutachten - doch überwiegend spielt der dünn aufgetragene Humor auf dem Niveau eines Improvisationstheaters. Die Figuren werden in der englischen Originalversion von bekannten Darstellern gesprochen - unter anderem ist Jean-Claude Van Damme als Neuzugang dabei - doch die Betonung auf die Action offenbart dies schnell als Werbetaktik des Studios, denn außer Titelheld Po ist Tigress die einzige Figur, die genug Dialogzeilen besitzt, um so etwas wie einen Charakter zu entwickeln.
Ob eine schwerfällige Kanone im Kampf gegen eine große Gruppe agiler Kung-Fu-Meister der Bedrohungskompetenz eines rachsüchtigen Pfaus hilft oder schadet, überlasse ich dem geneigten Leser.

Mit seiner lustlosen Erzählung, ausbleibenden Spannung, papierdünnen Charakteren und nicht zuletzt einem garstig tränendrüsigen Ende gerät Kung Fu Panda 2 genau so sinnfrei wie das 3D-Format, in dem er präsentiert wird.

Felix Flex” Dencker