USA, 2008
Kinostart: 16.07.2009
“Der Neuanfang vom Ende”
Wayne Colson (Thomas Jane) und seine Frau Carmen (Diane Lane) stehen kurz vor der Scheidung. Doch die Ehekrise rückt schon bald in den Hintergrund, als die Verbrecher Blackbird (Mickey Rourke) und Richie (Joseph Gordon-Levitt) Wayne mit einem ihrer Erpressungsopfer verwechseln. Wayne gelingt es zwar, die beiden in die Flucht zu schlagen, doch da er und Carmen die Gesichter der Angreifer erkennen konnten, stehen sie nun auf deren Abschussliste. Selbst als das Fbi sie ins Zeugenschutzprogramm aufnimmt und in eine andere Stadt umquartiert, sind sie nicht vor dem Mörder-Duo sicher.
Dass es John Maddens Elmore-Leonard-Verfilmung Killshot überhaupt in die deutschen Kinos schafft, ist wohl überwiegend Mickey Rourkes wiedergewonnener Popularität zuzuschreiben.
Und viel mehr als ein gutes Ensemble hat der wirr konzipierte Thriller des Shakespeare-in-Love-Regisseurs leider auch nicht zu bieten. Das ist umso trauriger, da sowohl die zentralen Figuren (Mickey Rourke als halbindianischer Auftragskiller und Thomas Jane als beziehungsgestörter Sturkopf) als auch jene an der Nebenfront (Diane Lane, Joseph Gordon-Levitt und Rosario Dawson) ausreichend Potential für charakterbetontes Spannungskino besitzen. Madden führt seine Charaktere auch allesamt ordentlich ein, wechselt dann aber zu schnell die Perspektive, um das Publikum an sie binden zu können. So entwickeln sich zwei parallel erzählte Geschichten um einen von vornherein zum Scheitern verurteilten Neubeginn - Blackbird möchte seinen Job an den Nagel hängen und ins heimatliche Reservat zurückkehren, Colson seine Ehe retten. Bis sich die beiden jedoch gegenüberstehen, hat der ungeheuer träge Mittelteil sämtliche interessanten Aspekte völlig verwässert.
Im Gedächtnis bleiben das akzentuierte Spiel Rourkes, die starke Leinwandpräsenz Janes und ein Joseph Gordon-Levitt, der den unglaublich nervtötenden Aufschneider Richie schon fast zu überzeugend verkörpert, und demnach kaum noch erträglich.
Fazit: Für ein Drama zu unentschlossen, für einen Thriller nicht spannend genug. Die Darstellerleistung allein reicht leider nicht für eine Empfehlung.
Michael “Eminence” Reisner