Originaltitel: Open Season
USA, 2006
Kinostart: 09.11.2006

Boog lebt in der Garage seines Frauchens das wohlbehütete Leben eine verhätschelten Haustieres und möchte dies unter keinen Umständen aufgeben. Das Problem? Boog ist nicht etwa ein Kätzchen, sondern ein ausgewachsener, 900 Pfund schwerer Grizzly! Nach einem unschönen Zwischenfall in einem Supermarkt, den der ansonsten zahme Bär wegen einer Zuckerüberdosis gemeinsam mit dem überdrehten Elch Elliot komplett verwüstet und einem folgenschweren Missverständnis während eines Auftritts für Kinder, wird Boog im Wald ausgesetzt um sich wieder in seinen natürlichen Lebensraum einzufinden. Gemeinsam mit Elliot macht sich das zottelige Ungetüm auf, (um) wieder in sein gemütliches Zuhause mit eigener Toilette und Kuscheldecke zurückzukehren. Dumm nur, dass gerade Jagdsaison herrscht…

Jagdfieber ist der erste computeranimierte Film der Sony Pictures Animation-Studios. Die Regie hatten die erfahrenen Roger Allers (Der König der Löwen) und Jill Culton (Drehbuch zu Die Monster Ag) inne, die für Sony ein durchaus beachtliches Debüt schufen. Zwar erfindet das Drehbuch von Steve Bencich und Ron J. Friedman (Himmel und Huhn) das Rad keineswegs neu, was die Story ebenso vorhersehrbar und politisch korrekt macht wie die meisten übrigen Genrevertreter, doch machen dies pfiffige Dialoge, eine Reihe witziger Einfälle und nicht zuletzt die flotte Regie wieder wett.
Darüber hinaus erweist sich vor allem Ashton Kutcher als punktgenaue Sprechbesetzung, der den hyperaktiven Dauerquassler Elliot sofort als Den Gaglieferanten des Streifens etabliert. Martin Lawrence wirkt als Boog dagegen ein ums andere Mal etwas deplaziert, wohingegen Jon Favreau als Biber Reilly ebenso gut unterhält wie Gary Sinise als hinterwäldlerischer Jäger Shaw.

Die Animationsqualität geriet ausgesprochen überzeugend und braucht sich hinter den letzten Produktionen von DreamWorks oder Fox keineswegs zu verstecken. Vor allem in temporeicheren Sequenzen gefallen die flüssigen, dynamischen Bewegungen.

Fazit: Jagdfieber ist zwar kein innovativer Meilenstein des zuletzt sehr häufig bedienten Animationsgenres, erweist sich jedoch als gutklassiger Vertreter mit garantiert kurzweiliger Unterhaltung für die ganze Familie.

Michael Eminence” Reisner