Österreich, 2006
Kinostart: Kinostart: 22.02.2007

Der letzte Tag der mündlichen Matura in einem oberösterreichischen Gymnasium. Die fünf Freunde Nina (Sabrina Reiter), Mona (Julia Rosa Stöckl), Alex (Nadja Vogel), Clemens (Michael Steinocher) und Martin (Laurence Rupp) sind angespannt und warten nur noch auf das positive Ende ihrer Schulzeit. Denn darauf soll eine Zeit des unbeschwerten Feierns folgen. Wäre da nicht eine merkwürdige sms mit dem Inhalt: In 3 Tagen bist du tot”, die an alle fünf verschickt wurde. Was zunächst wie der makabre und wenig gelungene Scherz eines Mitschülers aussieht, entpuppt sich als tödliche Prophezeiung … als Martin verschwindet.

Andreas Prochaska, der Erfahrungen als Cutter bei Michael Haneke und Regisseur für Fernsehserien wie Kommissar Rex sammelte, beglückt Österreich mit dem ersten Teenie-Horrorfilm, in dem im oberösterreichischen Dialekt geschrieen wird. Dieses Lokalkolorit macht auch die einzige Besonderheit des ansonsten recht formelhaften Filmes aus, der sich mit Freuden im Fundus der amerikanischen Slasherfilm-Geschichte bedient. Dies muss allerdings kein Hindernis für einen angenehmen Filmabend darstellen und, das ist die wirklich größte Überraschung, tut es auch nicht.

In 3 Tagen bist du tot kann mit allem aufwarten, womit der geneigte Horrorfan die ganze Zeit rechnet. Da wäre die Party zur bestandenen Matura, die wie ein feucht-fröhlicher Traum aus einer anderen Welt wirkt, die ungeschützt miteinander verkehrenden Jugendlichen, inklusive zeigefreudiger Frauen und natürlich ein Polizeiapparat, der viel zu spät bemerkt, wie ernst die Geschichte wirklich ist. Weitere auffällige Parallelen zu bekannten Horrorfilmen der jüngeren Vergangenheit stören schon gar nicht mehr. Dafür sorgt die gute Kamerarbeit von David Slama und die gekonnte Inszenierung Andreas Prochaskas, die blutige Details nur in wenigen Momenten, dafür aber umso effektiver einsetzt. Da mag das Drehbuch noch so ideenlos sein, wie ein Horrorfilm in einem angemessenen Tempo erzählt werden muss, versteht der auf Mainstream-Ware spezialisierte Filmemacher.

Den brav spielenden Darstellern wird der Verweis auf dieses Projekt in ihrer Filmographie auf jeden Fall angenehm sein, zeigt er doch, dass selbst in Österreich - wo ansonsten das deprimierende Sozialdrama den Vorzug erzählt - ansprechendes Genrekino produziert werden kann. Dass dabei die Originalität auf der Strecke bleibt, ist zu verschmerzen. Den Produzenten hat der erste österreichische Slasherfilm zumindest so gut gefallen, als dass sie Jörg Buttgereit (Mr. “Nekroromantik” höchtspersönlich) verpflichtet haben um ein Drehbuch für eine Fortsetzung zu verfassen. In 4 Tagen bist du tot.

Patrick Dorner