USA, 2007
Kinostart: 09.08.2007
Richard Cooper (Chris Rock) hat eine wunderschöne Frau (Gina Torres) und zwei wohlgeratene kleine Kinder. Doch dem Familenidyll fehlt eine entscheidende Kleinigkeit: Sex, denn körperliche Zuwendung erfährt der erfolgreiche Investmentbanker von seiner Gattin überhaupt nicht mehr! Doch obwohl er in seinen Büropausen hauptsächlich damit beschäftigt ist, feschen Frauen nachzugucken, kommt ein Seitensprung für ihn nicht in Frage. Dies ändert sich jedoch als die Sexbombe Nikki (Kerry Washington), eine frühere Freundin, auftaucht und ihm überdeutlich klar zu machen versucht, dass sein biederes Leben dringend eine heiße Abwechslung benötigt.
Chris Rock spielt in einem Film von Drehbuchautor Chris Rock unter der Regie von Chris Rock und natürlich auch produziert von Chris Rock. Da der Us-Comedian aber keiner seiner Aufgaben wirklich gewachsen ist, darf man den unsäglichen Mix aus Drama und Komödie gut und gern als schlechtesten Leinwandauftritt des Jahres bezeichnen.
Das lose Remake von Eric Rohmers Die Liebe am Nachmittag hat zunächst einmal eines im Übermaß, nämlich Langeweile. Der Plot kommt nie wirklich in die Gänge, wiederholt sich ständig und umschifft weltmeisterlich jede sich bietende Möglichkeit, dem schnarchnasigen Geschehen ein wenig Spannung zu verpassen. Wenn dann auch noch die seltenen Humoreinsprengsel daraus bestehen, sich aus Rocks Munde dessen allseits bekannten, billigen Ethno- abwechselnd mit seinen nicht minder schrecklichen Sexwitzchen anhören zu müssen, wird der Kinobesuch zum einzigen Ärgernis. Den negativen Höhepunkt, und das will in diesem Falle schon etwas heißen, bildet aber das einfältig-krude Familien- und Beziehungsverständnis, das Rock hier zur Schau trägt: Gina Torres kommt dabei als Ehefrau alles andere als gut weg. Ihre klischeeüberhäufte Figur wird einzig auf das fehlende Sexleben reduziert und dient als Schablone zur Skizzierung der ach so verhassten Biederkeit. Dass das unglaublich peinliche Finale dann natürlich ebenso schamlos eben jenem heilen Vorstadtleben huldigt, versteht sich von selbst. Im übrigen verfügt der Film nicht über einen einzigen Sympathieträger und selbst Steve Buscemi in einer Nebenrolle als Richards Arbeitskollege wirkt völlig austauschbar und unmotiviert.
Fazit: Eine Katastrophe. Ich glaub, das wars dann für Chris Rock.
Michael “Eminence” Reisner