Originaltitel: Dr. Seuss’ Horton Hears a Who
USA, 2008
Kinostart: 13.03.2008
Am fünfzehnten Mai, im Dschungel von Nümpels In der Hitze des Tages, in der Kühle des Tümpels, Plantschte und blies sich das Nass auf die Haut Der Elefant Horton - da ertönte ein Laut.
Der Laut entstammt einem vorbeifliegendem Staubkorn, auf dem sich zu Hortons Überraschung eine ganze Stadt befindet, bewohnt mit winzig kleinen Wesen, den Hus. Deren Bürgermeister ist ebenso verdutzt, als er plötzlich Hortons Stimme hört, und genau wie dem glaubt natürlich auch ihm niemand ein Wort.
Als das Känguruh, die selbsternannte Anführerin der Dschungelbevölkerung bemerkt, dass Hortons Gespräche mit dem Staubkorn die Fantasie der Kinder anregen - was zu nichts anderem führen kann als Anarchie, beginnt ein Rennen gegen die Zeit. Kann Horton das Korn an einen sicheren Ort auf dem Gipfel eines Berges bringen, oder werden die Schergen des Känguruhs es ihm abnehmen und vor aller Augen in einen Kessel mit kochendem Wasser werfen?
Theodor Seuss Geisel, der unter dem Namen Dr. Seuss geschätzte 250 Millionen Bücher verkaufte, ist hierzulande weitgehend unbekannt. Nach den beiden Realfilmen Der Grinch und Ein Kater macht Theater deutet sich mit Horton hört ein Hu! zum ersten mal an, was Kindern im deutschsprachigen Raum damit entgeht. Die Geschichte um Horton und seine skurrile Truppe wurde von den Blue Sky Studios knallbunt, quietschvergnügt und fantasievoll umgesetzt, dass es einfach eine Freude ist. Das Design, das sich stark an Seuss’ Illustrationen orientiert, geriet vor allem in der Welt der Hus witzig und einfallsreich, doch auch die Dschungelbewohner gefallen gewissermaßen durch ihre Unnatürlichkeit, mit der sich der Film angenehm von der oft bemühten Jagd nach möglichst großem Realismus absetzt. Die Computergrafiken gerieten dabei ebenfalls hervorragend. Auch wenn der Film nicht die spektakulären Bilder eines Happy Feet bietet, können Detaillevel und Animationen
rundum begeistern.
Ebenfalls hilfreich sind die hochklassigen Sprecher. Jim Carrey, Steve Carell, Seth Rogen und die legendäre Carol Burnett sind nur ein kleiner Teil der prominenten Besetzung, und alle gehen in ihren Rollen hörbar auf.
Dass die deutsche Variante mit Christoph Maria Herbst und Anke Engelke da mithalten kann, darf angezweifelt werden, die ersten Clips und Trailer - die Ihr auch auf unserer Infoseite zum Film findet - entkräften jedoch allzu schlimme Befürchtungen.
Nicht jeder einzelne Gag zündet, und gegen Ende wird es etwas viel mit der heilen Welt, doch das sind kleine Macken, die am Fazit nichts ändern: Mit Horton hört ein Hu! hat das Jahr 2008 seinen ersten Animationsknaller - witzig, liebevoll gemacht und rundum familienfreundlich, eine daumendicke Empfehlung.
Felix “Flex” Dencker