Großbritannien, 2006
Kinostart: 31.05.2007
Real Madrid kommt vor dem Fall
Während seine Verlobte Roz (Anna Friel) knietief in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, erfüllt sich für Santiago Munez (Kuno Becker) der Traum eines jeden Fußballspielers: Er wird in den Kader von Real Madrid berufen, um gemeinsam mit lebenden Legenden wie David Beckham, Zinedine Zidane und Raúl zu spielen.
Doch das Glück bleibt nur von kurzer Dauer, und bald schon wird Santi mit den Schattenseiten des Ruhms konfrontiert.
Warum holen Sportstars ihren Rat nicht einfach beim Cineasten um die Ecke ein? Jeder Filmfan weiß, was auf einen rasanten Aufstieg folgt: Ruhm, Geld, Versuchung und ein Revanchekampf gegen Apollo Creed.
Nachdem Goal in bester Sportfilm-Manier die niemals alternde Rocky-Geschichte nacherzählte, wandelt Goal 2 nun also in den Fußstapfen der Fortsetzung.
Das bedeutet zum einen lückenlose Vorhersehbarkeit. Wie schon im ersten Teil wird die Frage nach der Pointe keinerlei Köpfe zum Rauchen bringen.
Zum anderen, und das wiegt deutlich schwerer, jede Menge Pathos. Die verloren geglaubte Mutter, der beleidigte Stiefbruder, die vernachlässigte Freundin, das Gerangel mit dem Kumpel, all das mag in gewissen Dosen zur Vielschichtigkeit der Geschichte beitragen, in diesem Fall jedoch lenkt es enervierend vom interessanten Teil des Films ab - dem Fußballspielen.
Denn auch das hat Goal 2 mit seinem offensichtlichen Vorbild gemein: die Sportszenen packen noch immer. Zwar spielt Regisseur Jaume Collet-Serra zu keiner Zeit in der selben Liga wie sein Vorgänger Danny Cannon, doch das Wunder, Fußball auf der großen Leinwand gut aussehen zu lassen, gelingt in geringerem Maße auch ihm.
Fans des ersten Teils bekommen mit Goal 2 einen netten Nachtrag serviert, der sich mit seiner anstrengenden Melodramatik im letzten Drittel immer wieder selber ein Bein stellt, bis dahin aber genug von den Qualitäten seines Vorgängers transportiert, um unterm Strich positiv weg zu kommen.
Wer sich an Sport- und ähnlichen Aufstiegsfilmen satt gesehen hat, sollte nicht erwarten, von Goal 2 umgestimmt zu werden.
Felix “Flex” Dencker