USA, 2008
Kinostart: 17.07.2008
Entschuldigen Sie bitte, ich glaube ihr Schuh klingelt.
Es gibt Filme, über die sollte man besser nicht nachdenken. Man sitzt im Kino und fühlt mit, fürchtet sich oder lacht, doch wenn man hinterher ins Grübeln gerät, zerfällt das Ganze zu Staub.
Get Smart ist so ein Film. Die Kinoadaption der parodistischen Agentenserie ist gefüllt mit kleinen Witzchen, die dem Zuschauer ein angenehmes Dauerlächeln auf die Lippen kleben. Steve Carell kann in der Rolle des tölpelhaften Geheimagenten Maxwell Smart erwartungsgemäß glänzen und seine Qualitäten als Allerweltsmann, der gerne mehr wäre, voll ausspielen. Mit Alan Arkin, Terrence Stamp und Dwayne Johnson wurden ihm zudem fähige Nebendarsteller an die Seite gestellt, und die weibliche Hauptrolle ist mit Anne Hathaway ansehnlich besetzt.
Doch mit Hathaway fangen die Probleme schon an. Es ist ein schmaler Grat zwischen trockenem Humor und Humorlosigkeit, und Hathaway landet ausnahmslos auf der falschen Seite. Dass die Witze durch die Bank kaum originell sind, dürfte die wenigsten stören und sei nur der Form halber erwähnt. Vor allem aber Fans der Originalserie Mini-Max könnte der Kauf der Kinokarte durchaus vermiest werden. Agent Smart ist seiner Tölpelhaftigkeit zum Trotz sehr viel fähiger als in der Serie, so dass er zum Teil eher wie ein drittklassiger James Bond daherkommt als wie eine wirkliche Parodie. Zudem wurden einige Gags der Serie mit eher mauem Erfolg übernommen. Als Beispiel sei die Schallschutzglocke genannt, die vor feindlichen Abhörmaßnahmen schützen soll. In der Serie handelte es sich um eine herrlich sperrige Glasglocke, die so wirksam war, dass niemand den anderen hören konnte. Im Film ist es ein langweiliger CGI-Effekt.
Ein paar gute Lacher und eine Menge ordentliche Schmunzler sind mehr, als viele andere Komödien bei über-12-jährigen verbuchen können. Fans der Serie werden sicherlich enttäuscht werden, doch wenn es die Holde in Mamma Mia! zieht, bietet Get Smart eine akzeptable Zuflucht.
Felix “Flex” Dencker