Originaltitel: Becoming Jane
Großbritannien, USA, 2007
Kinostart: 03.10.2007

Die Bücher von Jane Austen, allen voran Stolz & Vorurteil, wurden bereits zuhauf für Tv und Kino verfilmt. Geliebte Jane, nach der Bestsellerbiographie Becoming Jane Austen” von Jon Spence, spekuliert darüber, ob und wie sehr das wahre Leben der Autorin ihr Werk beeinflusst hat.

Schauplatz England, 1795: Während Jane Austen (Anne Hathaway) an ihrer Schriftstellerkarriere feilt, wünschen sich ihre Eltern (Julie Walters und James Cromwell) nichts sehnlicher als einen Ehemann für das hübsche wie eigensinnige Töchterchen. Doch während Jane auf die große Liebe wartet, geht es ihrer Mutter primär um die Sicherung des Familienunterhalts. Als der junge Ire Tom Lefroy (James McAvoy), arrogant aber ungeheuer attraktiv, in ihr Leben tritt, gerät selbiges schnell aus den Fugen. Soll sie ihrem Herzen folgen oder doch den gesellschaftlichen Konventionen nachgeben und den zurückhaltenden Neffen der reichen Lady Gresham (Maggie Smith) heiraten?

Regisseur Julian Jarrold hat sich mit seinem Kinodebüt Kinky Boots einen Namen unter Freunden intelligenter Komödienunterhaltung gemacht. Auch Geliebte Jane beginnt schwung- und humorvoll, die wichtigsten Charaktere werden flott und dank der pointierten Dialoge auch nachhaltig eingeführt und solange die Liebesfronten noch nicht geklärt sind, funktioniert das charmante Treiben hervorragend. Ab jenem Zeitpunkt jedoch, wo das im Mittelpunkt stehende Pärchen den Kampf gegen allerlei Widrigkeiten von Inner- und Außerhalb antritt, macht sich trotz aller Dramatik spürbare Langeweile breit. Zum einen liegt dies daran, dass die zuvor für Auflockerung sorgenden Nebencharaktere immer mehr in den Hintergrund rücken, zum anderen wiederholt sich das Sie kriegen sich, sie kriegen sich nicht”-Spiel - ob authentisch oder nicht - ein Mal zu oft.
Für das belesene Publikum ist der Streifen dennoch ein Fest, sind doch eine ganze Reihe von Nebenhandlungen und -figuren in den Büchern ihrer Heldin wiederzufinden.
So oder so darf man sich auf ein großartiges Darstellerensemble freuen, das von Jung (Hathaway, McAvoy, Joe Anderson, Jessica Ashworth usw.) bis Erfahren (Walters, Cromwell, Smith, Ian Richardson uvm.) durch die Bank zu überzeugen weiß.

Fazit: Charmante, hervorragend gespielte Romanze, die vor allem den zahlreichen Fans der Kultautorin ein Kinobesuch wert sein sollte.

Michael Eminence” Reisner