USA, 2007
Kinostart: 22.02.2007

Der Stuntfahrer Johnny Blaze (Nicolas Cage) hat es mit seinen waghalsigen Shows, in denen er über ganze Footballfelder springt, zu Ruhm und Ehre gebracht. Das Publikum und auch seine Mitarbeiter sind gleichermaßen erstaunt, dass der tollkühne Volksheld immer wieder unverletzt vom Motorrad steigt. Niemand ahnt Johnnys finsteres Geheimnis: Als Teenager hat er einen Pakt mit dem Teufel (Peter Fonda) geschlossen, um das Leben seines geliebten Vaters (Brett Cullon) zu retten. Dafür musste er auf seine Seele verzichten und wartet seither darauf, seine Schuld einzulösen.
Gerade als Blaze eine Chance wittert, seine Jugendliebe Roxanne (Eva Mendes) zurückzuerobern, kehrt Mephistopheles zurück und verwandelt ihn in den düsteren Racheengel Ghost Rider, um den aufstrebenden Widersacher Blackheart (Wes Bentley), seines Zeichens Mephistophles’ Sohnemann, unschädlich zu machen. Als flammender Totenkopf auf seinem feurigen Höllenbike begibt sich Johnny auf die Jagd nach dem bösen Buben und dessen finsteren Schergen. Als Preis winkt der Rückgewinn seiner Seele und eine Zukunft mit der Liebe seines Lebens…

Regisseur und Drehbuchautor Mark Steven Johnson genießt seit Daredevil nicht gerade den Ruf, ein gutes Händchen für Comicverfilmungen zu haben. Nichts desto trotz konnte der 42-jährige Us-Amerikaner Sony Pictures von seinem Ghost Rider-Konzept überzeugen und mit den ersten Jubelmeldungen aus den USA - 44,5 Millionen Dollar Einspielergebnis am Startwochenende - das Vertrauen der Studiobosse auch rechtfertigen. Doch sind solch nackte Zahlen bekanntlich noch lange kein Qualitätsmaßstab, was Ghost Rider bereits nach wenigen Minuten nur allzu deutlich klarmacht.

Es hapert nämlich an allen Ecken und Enden, weshalb es leichter fällt, mit dem wenigen Positiven zu beginnen: Sam Elliott ist die Rolle als Mentor, welcher Johnny mit Rat und Tat zur Seite steht, wie auf den Leib geschrieben, einige der vielen eingebauten Scherze könnten dem bedauernswerten Publikum ein Lächeln abringen und ein paar der CGI-Spielereien (z.B. die bereits aus dem Trailer bekannte Wolkenkratzerfahrt) sind unterhaltsam ausgefallen.
Dem gegenüber stehen ein haarsträubender Plot bar jeglicher Spannung, eine auf Schauwerte fixierte, einfallslose Inszenierung und Fehlbesetzungen am laufenden Band. Peter Fonda erinnert in seiner Darstellung an Leslie Nielsens Darbietung in Dracula - Tod aber glücklich: Unfreiwillig komischer geht’s kaum noch, außer man heißt Wes Bentley (American Beauty) und muss einen hippen Gothic-relief-Schlawiner mimen, der aussieht, als wäre er geradewegs vom Set von Der Pakt - The Covenant geflohen. Eva Mendes darf abermals den Beweis antreten, dass ein strammes Dekolleté noch lange keine Schauspielerin macht und selbst ein zweifelsohne erstklassiger, ungeheuer facettenreicher Schauspieler wie Nic Cage wirkt in einigen Szenen wie ein blutiger Anfänger.

Als äußerst nervtötend erweisen sich zudem die unzähligen Versuche, mit hohlen Humoreinsprengseln zu reüssieren. Das vielfach billig wirkende Setting sowie die wenig berauschenden Effekte machen gemeinsam mit dem uninspirierten Score von Christopher Young die Katastrophe perfekt.

Fazit: Ghost Rider ist ein veritabler Totalausfall, der locker in einem Atemzug mit Elektra und Catwoman genannt werden darf. Let´s hide” und spart euch diesen Schmarrn!

Michael Eminence” Reisner