Garfield´s A Tale Of Two Kitties
USA 2006
Kinostart: 10.08.2006
2004 durfte Garfield, bekannt als egozentrischer, Lasagne-futternder dicker Kater, zum ersten Mal die Leinwand erobern. Der Sprung vom weltweit bekannten Comicstrip-Charakter in die Kinolandschaft konnte nicht ganz den erwarteten Erfolg verbuchen. Das lag nicht an dem Mix aus Animation und realen Darstellern, sondern vielmehr an der langweiligen Story, die allenfalls die kleinen Zuschauer begeistern konnte.
Für das zweite Kinoabenteuer des faulen Katers haben sich die Macher eine Verwechslungsgeschichte zum Thema gemacht. Da gibt es zum einen den altbekannten Garfield, der als Hauskatze bei Ziehvater Jon (Breckin Meyer) sein betutteltes Dasein fristet und zum anderen, im fernen England auf einem noblen Landsitz, das blaublütige, ebenfalls verhätschelte Gegenstück Prince. Das Leben des königlichen Katers ist in Gefahr, denn der hinterlistige Lord Dargis möchte das Blaublut so schnell wie möglich verschwinden lassen, um selbst die königliche Erbfolge wahrnehmen zu können. Durch hier nicht erwähnte Umstände kommt es zur Verwechslung beider Kater und Garfield/Prince müssen nicht nur mit einem neuen Leben, sondern auch mit ständig drohender Gefahr zurecht kommen.
Die Story ist mehr als vorhersehbar und wenig spannend aufbereitet. Es wird Szene an Szene gereiht, ohne dass eine gewisse Dramaturgie entstehen kann. Dazu wird auf Bewährtes zurückgegriffen: Was bereits bei Ein Schweinchen namens Babe Kinder zu Begeisterung verhalf, findet auch bei Garfield Verwendung: Das Handeln einer illustren Schar echter Tiere, die die Hofschar um den königlichen Kater bilden, wird mit menschlichen Stimmen unterlegt. Das ist nicht neu und auch nicht niedlich, sondern leider nur enttäuschend. Zudem hat sich leider auch die schauspielerische Leistung von Jon und seiner Freundin Liz (Jennifer Love Hewitt) im Vergleich zu ersten Teil kein Stück verändert. Sie agieren weiterhin als nettes, aber blasses Beiwerk, um Garfield nicht den Rang abzulaufen. Hervorzuheben ist einzig Billy Connolly in der Rolle des Lord Dargis, der mit seinem Overacting in manchen Szenen an John Cleese erinnern mag. Insgesamt bleibt aber auch sein Part relativ blass.
Auch wenn Garfield dem Zuschauer den ein oder anderen Schmunzler ins Gesicht zaubern kann, wirkt auch sein zweites Abenteuer nur wenig erträglicher als der Vorgänger. Einzig bei der Wahl der deutschen Synchronstimme hat Fox aus der Misere des ersten Teils gelernt. Anstelle von Thomas Gottschalk gibt man diesmal Comedian Oliver Kalkofe die Möglichkeit, sich zu beweisen. Neben der äußerlichen Ähnlichkeit zwischen Sprecher und Figur sollte es Herrn Kalkofe eher gelingen, die im original herrlich gelangweilte Stimme Bill Murrays ins Deutsche zu übertragen.
Julia Stache