Originaltitel: G.I. Joe: The Rise of Cobra
USA, 2009
Kinostart: 13.08.2009
Toy Soldiers
Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn ein Film nicht vor dem Kinostart der Presse gezeigt wird. So auch bei G.I. Joe, zumindest in den USA. Weshalb er den hiesigen Kritikern vorgeführt wurde, darüber kann man nur spekulieren. Sind die Deutschen offener für unsinnige Plots, lachhafte Exposition und Dialoge, die sich auf Chinesisch und ohne Untertitel am besten machen würden?
Doch der Reihe nach. G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra erzählt von der Jagd einer Söldnertruppe nach einer Terroristentruppe. Soweit nicht ungewöhnlich. Doch da wir hier von einer Spielzeugverfilmung reden, ist es natürlich nicht irgendeine Söldnertruppe, die irgendeine Terroristengruppe jagt.
Die Söldnertruppe namens G.I. Joe ist so geheim, dass es sie eigentlich gar nicht gibt - vermutlich, um Papierkram zu sparen, wenn im Auftrag des Weltfriedens ganze Städte in Schutt und Asche gelegt werden.
Die Terroristengruppe gehört dem reichsten Mann der Welt. Dass er die revolutionäre, eindeutig zu identifizierende Superwaffe, mit der er die Welt in Atem halten will, vor dem ersten Terroranschlag den Vereinten Nationen vorführt, deutet an, dass der Titel “klügster Mann der Welt” jemand anderem gehört.
Doch stupide Geschichten unterhaltsam zu in Szene zu setzen, ist die Spezialität von Regisseur Stephen Sommers, und auch dieses Mal enttäuscht er nicht. Die Action macht Spaß, ist nicht zu zappelig inszeniert und laut genug, um die unfreiwillige Komik immer wieder zu überspielen. Dass sich die Spezialeffekte einige herbe Patzer erlauben und die beste Actionsequenz - die Hatz durch Paris - bereits in den diversen Trailern vorweggenommen wurde, soll dabei nicht unerwähnt bleiben.
Langweilig ist er also nicht geworden. Albern, inkohärent, menschenverachtend, mit unverschämtem Product Placement und einem Ende, dass sämtliches Getöse zuvor für sinnfrei erklärt. Aber nicht langweilig.
Felix “Flex” Dencker