Originaltitel: The Forbidden Kingdom
USA, 2008
Kinostart: 16.04.2009
“Schweigen ist Silber, Saufen ist Gold”
Der amerikanische Teenager Jason (Michael Angarano) ist ein eingefleischter Kung-Fu-Liebhaber, der sich in einem chinesischen Pfandhaus regelmäßig mit allerlei Klassikern des fernöstlichen Martial-Arts-Kinos versorgt. Als ihn eine brutale Jugendbande eines Abends dazu zwingt, sie in das Geschäft des alten Hop (Jackie Chan) einzuschleusen, um den Laden auszurauben, gerät Jason unverhofft in den Besitz eines mystischen Kampfstabes und findet sich urplötzlich im alten China wieder. Schnell wird klar, dass die einzige Möglichkeit zur Heimkehr darin besteht, den Stab dem sagenumwobenen Affenkönig (Jet Li) zu bringen, um damit einen Fluch zu brechen, der schon fast 500 Jahre andauert. Auf seinem Abenteuer begleiten ihn der ständig betrunkene Kung-Fu-Meister Lu Yan (ebenfalls Jackie Chan), ein schweigsamer Mönch (ebenfalls Jet Li) und eine kampferprobte Schönheit (Yifei Liu), die ihre eigenen Ziele verfolgt. Gemeinsam stellen sie sich dem bösen Jadekriegsherrn (Collin Chou) und dessen Schergen.
Wirft man einen Blick auf die berufliche Vita des Regisseurs Rob Minkoff (Stuart Little 1 & 2, Die Geistervilla), so lässt sich schon erahnen, dass das erstmalige Aufeinandertreffen der lebenden Genrelegenden Jet Li und Jackie Chan keinewegs als hartes Kampfsportaction-Spektakel angelegt ist, sondern vielmehr leichte Unterhaltung für die ganze Familie bieten soll. Und wenn man sich mit eben jenem Gedanken anfreunden kann, erwartet den geneigten Zuseher mit Forbidden Kingdom auch wirklich genau das: Ein überwiegend gelungener Mix aus Fantasy und Märchen, gewürzt mit einigen Huldigungen an das Eastern-Kino und versehen mit zahlreichen, gut choreographierten Wire-Fu-Kampfszenen inklusive Slapstick-Einlagen. Dazu gibts ein bisschen Coming-of-Age, jede Menge bunte Bilder und einen heroisch-pompösen Score von David Buckley.
John Fuscos Drehbuch ist völlig frei von Überraschungen und kommt auch nicht ohne Leerläufe aus. Zudem wirken einige Darsteller ein wenig hölzern, was aber wohl auch an der Sprachbarriere liegt, denn im Original machen sich deren Probleme mit der englischen Sprache überdeutlich bemerkbar. Und Hauptdakteur Angarano trägt immer mal wieder ein wenig zu dick auf und tut es damit der bisweilen viel zu aufdringlichen Filmmusik gleich.
Minkoffs schnörkellose Regie, das unterhaltsame Gekloppe und das humorige Heldengespann Chan/Li machen das harmlose Abenteuer aber trotzdem sehenswert.
Michael “Eminence” Reisner