Originaltitel: The Final Destination
USA, 2009
Kinostart: 03.09.2009
Endstation Waschanlage
Es ist wieder so weit. Ein von einem Mittzwanziger gespielter Teenager erhält warnende Visionen einer nahenden Katastrophe und entkommt mit seinem Leben sowie einigen Nebendarstellern, um im Laufe der nächsten 80 Minuten auf beliebige andere Weise aus dem Leben zu scheiden.
Auch im vierten Film bleibt jegliche Erklärung aus. Woher kommen die Visionen? Oder besser: Warum kommen die Visionen, wenn alle Beteiligten trotzdem sterben? Wäre es ab einem gewissen Punkt nicht spannender gewesen, zu erklären, warum der Kosmos für ausgesuchte Gruppen amerikanischer Teenager anders funktioniert als für den Rest der Welt?
Vielleicht wurden die Drehbuchautoren in der Schule gehänselt und leben nun ihre Rachefantasien aus, indem sie Unterwäschemodels und neureiche Proleten auf möglichst grausame Art und Weise über den Jordan schicken. Wären die Todesarten originell, könnte man das Drumherum vielleicht verzeihen, doch Final Destination 4 ist ebenso lustlos geschrieben wie inszeniert.
Dieses mal ist es ein Unfall bei einem Nascar-Rennen, der die Geschichte ins Rollen bringt. Einem Auto platzt ein Reifen, der Wagen überschlägt sich und findet auf wundersame Weise den Weg ins Publikum. Das Ganze ist mit vollem Fokus auf den 3D-Effekt inszeniert, so dass in entsprechend ausgestatteten Kinos kaum auffällt, wie blödsinnig das alles ist. Wer den Film in 2-D sieht, wird den Saal vermutlich ebenso hastig verlassen wie die vermeintlichen Teenies die Tribüne.
Für die Überlebenden müssen natürlich weitere Todesszenarien her, und diese sind genauso faul konstruiert wie in den anderen Teilen auch. Ein Kino explodiert, in dem buchstäblich tonnenweise Sprengstoff gelagert wurde, die Pumpe eines Swimmingpools entwickelt die Kraft eines kleinen schwarzen Lochs, eine Metallkette fängt spontan Feuer - die Gesetze der Physik werden ebenso außer Kraft gesetzt wie die der Logik. Mit seinen bemühten Kausalketten wirkt Final Destination 4, als habe ein geistesgestörter Sechsjähriger eine Rube-Goldberg-Maschine gebaut. Wo dort ein wohlmeinender Vater verschämt bei den Dominosteinen nachhilft, die nicht von alleine umfallen, ist es hier eine unsichtbare Macht, die den Wind umleitet, elektrische Anlagen an- und ausschaltet und Krankenhausdecken vorübergehend papierdünn macht, damit die Models endlich das Zeitliche segnen können.
Regisseur David R. Ellis visiert eine Zielgruppe an, die nach wie vor fest im Fokus der Filmstudios steht - Snuff-Liebhaber, die sich alles ansehen, solange nur genug Körperteile abgetrennt werden. Dass ein Großteil davon in Form von computeranimierten Röntgenbildern im Vor- und Nachspann passiert, sollte da nicht ins Gewicht fallen.
Felix “Flex” Dencker