USA, 2011
Kinostart: 17.03.2011
The Fast and the comparatively Mellow
2011 ist ein gutes Jahr für Fans von Dwayne Johnson. Nachdem er kürzlich seine Rückkehr in den Wrestling-Ring und damit zu seinem Alter Ego “The Rock” verkündete, widmet er sich auch bei seinen Filmprojekten nach skurrilen Stoffen wie Die Zahnfee wieder Bewährterem.
Bevor er sich im April in Fast & Furious Five mit Vin Diesel prügelt, lässt er sich im neuen Thriller von George Tillman Jr. von Billy Bob Thornton um den Block jagen.
Johnson spielt einen Mann, der nach zehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird und umgehend Jagd auf die Männer macht, die seinen Bruder getötet und ihn hinter Gitter gebracht haben. Nachdem er den ersten getötet hat, heftet sich Polizist Thornton an seine Fersen.
Der jedoch ist alles andere als sauber.
Wäre die Geschichte damit erzählt, wäre Faster fettfreies Thrillerkino der ehrlichsten Sorte. Tillman Jr. inszeniert die Action unmittelbar und trotzdem ansehnlich und schafft mithilfe der Musik von Clint Mansell eine überraschend dichte Atmosphäre, auf die man sich nur allzu gerne einlässt.
Kurioserweise funkt Johnson und Thornton aber noch ein britischer Berufskiller dazwischen, der in bester Buckaroo-Banzai-Manier als Yogi, Wissenschaftler und Extremsportler eingeführt wird und für den Film nicht die geringste Bedeutung hat. Natürlich hat der auch eine Freundin, die für den Film nicht die geringste Bedeutung hat, macht ihr einen Antrag, der für den Film nicht die geringste Bedeutung hat, und zu guter Letzt haben die beiden noch einen Streit, der für den Film, naja, Ihr könnt es Euch denken.
Zudem konnten die Drehbuchautoren Tony und Joe Gayton sich nicht bremsen, der Mär vom unerbittlichen Racheengel doch noch einen humanistischen Anstrich zu geben. Dass der bis dahin überwiegend auf reuelose Action getrimmte Film im Finale plötzlich zu moralisieren beginnt, trübt den Gesamteindruck merklich.
Doch auch wenn Faster ein paar Mal zu oft auf die Bremse tritt, bleibt er Dank der stimmigen Musik, soliden Kameraführung und zwei perfekt besetzter Hauptdarsteller deutlich über dem Genre-Durchschnitt.
Empfehlung.
Felix “Flex” Dencker