Originaltitel: Elegy
Kinostart: 14.08.2008
Der Duden definiert Elegie als Ausdruck für ein Gedicht, das traurige, klagende Themen zum Inhalt hat. In Falle dieses Films klagende Themen wie Sex mit Penélope Cruz. Der Film von Isabel Coixet basiert auf Philip Roths Kurzroman Das sterbende Tier und erzählt von einem alternden Professor (Ben Kingsley), der am Ende eines jeden Semesters seine Studentinnen zu sich nach Hause einlädt und am Ende eine dabehält. Dieses Mal hat es ihm eine schöne Exil-Kubanerin (Cruz) angetan. Diese ist anders als die anderen, und so verliebt er sich in sie.
Die Chemie zwischen Kingsley und Cruz vermag den Altersunterschied nicht zu überbrücken, somit bleibt ebenso rätselhaft, was sie an ihm findet, wie warum er derart intensive Gefühle entwickelt. Coixet versucht, diesen Mangel mit Bach und Vivaldi zu überspielen, was den Film aber lediglich pathetisch macht. Schade und verwunderlich, denn die Schauspieler sind durchweg gut. Kingsley wirkt gelegentlich wie ein Theaterschauspieler, doch wenn sein Professor aus der Melancholie ausbrechen darf, kann auch Kingsley zeigen, was in ihm steckt. Penélope Cruz gefällt durch Natürlichkeit und Subtilität, auch wenn die Rolle meilenweit von allem entfernt ist, was sie beispielsweise in Pedro Almodovars Filmen zeigen kann. Schöne Überraschungen gibt es in Form von Dennis Hopper und Patricia Clarkson. Hopper beschert dem Film den Großteil seiner wenigen wirklich glaubhaften Momente, indem er anders als Kingsley sein Leben voller Sex mit schönen jungen Frauen genießt. Wogegen auch er nicht gefeit ist, ist das pseudo-philosophische Sülzgesabbel, das bestenfalls jüngere Bravo-Leser für irrsinnig tiefgründig halten werden. “Wenn man mit einer Frau schläft, bekommt man Rache für all die Dinge, die einen im Leben besiegt haben.” Schön, Danke.
Der Titel sollte Warnung genug sein. Der neue Film von Isabel Coixet bietet einen sterbenslangweiligen Blick auf eine Liebesbeziehung ohne Feuer, ohne Romantik, ohne Gefühl. Der Preis für eine Handvoll Momente der Wahrheit gerät mit Elegy beileibe zu hoch.
Felix “Flex” Dencker