USA, 2014
Kinostart: 29.05.2014

Frontleichnam

Als die Erde von Außerirdischen angegriffen wird, ist Major Bill Cage ganz vorne mit dabei… darüber zu reden. Vor den Fernsehkameras macht der Pr-Mann eine gute Figur, doch als ein übellauniger General ihn an die Front schickt, dauert es nicht lange, bis Cage das Zeitliche segnet.
Umso erstaunter ist er, als er erwacht und den Tag seines Todes noch vor sich hat. Verdutzt und widerwillig zieht er wieder in die Schlacht. Und wieder, und wieder.

Edge of Tomorrow, Doug Limans Verfilmung von Hiroshi Sakurazakas Roman All You Need is Kill, wurde im Vorfeld als Kreuzung aus Starship Troopers und Täglich Grüßt das Murmeltier beschrieben. Und der Vergleich passt, im besten Sinne.
Edge of Tomorrow bietet die zu erwartende, solide Sci-Fi-Action, garniert mit Seitenhieben auf die oft verlogene, politisch motivierte Militärmaschine. Dass Bourne-Regisseur Liman das kriegerische Treiben souverän in Szene setzt, überrascht deutlich weniger als der Humor, der den gesamten Film durchzieht. Schwarz und leichtfüßig, macht dieser den Film nie zu einer Komödie, sondern ist punktgenau dosiert, um die dramatische Action aufzulockern.
Tom Cruise ist mit seinem Superstargesicht die perfekte Besetzung für den Pr-Mann, dem das süffisante Grinsen im Halse stecken bleibt, als er seinen Worten plötzlich Taten folgen lassen soll. Bill Paxton unterstützt ihn tatkräftig als sein Vorgesetzter im Feld, der ihn mit sichtlicher Freude ins Getümmel prügelt.

Edge of Tomorrow ist in mehrfacher Hinsicht eine Überraschung. Ein hochbudgetierter Actionreißer mit vortrefflichen Effekten und ebensolchen Darstellern, der mehr Substanz bietet, als sich in einen Trailer packen lässt - oder in einer Kritik vorweggenommen werden sollte - statt auf eine bekannte Marke und falsche Versprechen zu bauen.
Nicht zuletzt bietet sogar der Plot die eine oder andere Überraschung, so dass der junge Kinosommer 2014 ein weiteres Highlight verbuchen kann.

Felix Flex” Dencker