England in den 20ern des vergangenen Jahrhunderts. Die landadelige Familie Whittaker liegt finanziell wie moralisch am Boden, hat sich aber einen Sack voll Ressentiment für die neue Ehefrau des Sohnemannes aufgespart: Als die emanzipierte, abenteuerlustige, unverblümte und vor allem amerikanische Larita (Jessica Biel) das Gut besucht, schlägt ihr vor allem von der Schwiegermutter (Kristin Scott Thomas) nichts als Verachtung entgegen. Der Glaube, dass sich ihre Liebe als stärker erweisen wird als dieses Hindernis, lässt Larissa um die Gunst der Familie kämpfen, vor allem beim schnoddrigen Hausherrn (Colin Firth) und der jüngsten Tochter erfolgreich.

Noel Coward wollte mit seinem Stück von 1925 der snobistischen Oberschicht einen Spiegel vorhalten. Die Verfilmung von Stephan Elliott muss sich der Herausforderung stellen, dass es diese Klasse gar nicht mehr gibt und die Epoche für den Zuschauer zu neuem Leben erweckt werden muss.
Da dieser Versuch scheitert, wird gerade dem deutschen Zuschauer die kulturelle Nähe abgehen, um eine Beziehung zur Handlung aufzubauen. Das Geschehen auf der Leinwand besteht über weite Strecken aus Slapstick und einem Swing-Soundtrack, der für sich hörenswert ist, dem Film aber mit Gewalt einen Schwung verleihen soll, den er einfach nicht hat. Diese Bild-Ton-Schere lässt umso deutlicher die Angestrengtheit der Handlung zutage treten.
Colin Firth hat noch die interessanteste Rolle und stiehlt damit den Hauptcharakteren die Schau. Ben Barnes kann nie glaubhaft den rebellischen Sohn im Zwiespalt verkörpern, und auch von Jessica Biel wünschte man sich, sie würde Rolle so ausfüllen wie ihre Ballkleider.

So bleibt unterm Strich ein Streifen für Liebhaber der Epoche, aber keine zündende Komödie.

Sven Ole Leisure Lorence Lorenzen